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Programm 2014 wegen Ebola entwickelt

Baden-Württemberg führt neue Corona-Software ein

Bereits 2014 ist die Software „Sormas“ entwickelt worden, um Daten schnell auszutauschen. Nun werden alle Gesundheitsämter in Baden-Württemberg in der Corona-Krise damit ausgerüstet. Ein „Armutszeugnis“, heißt es von der FDP.

Digitale Kontaktnachverfolgung: Alle Gesundheitsämter in Baden-Württemberg werden mit der modernen Software „Sormas“ ausgerüstet.
Digitale Kontaktnachverfolgung: Alle Gesundheitsämter in Baden-Württemberg werden mit der modernen Software „Sormas“ ausgerüstet. Foto: Britta Pedersen/dpa

Ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland werden alle Gesundheitsämter in Baden-Württemberg mit der Software „Sormas“ ausgestattet. Diese unterstützt die Behörden bei der Identifizierung und Überwachung von Kontaktpersonen.

Alle Gesundheitsämter im Südwesten hätten den Vertrag zur Installation der vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung entwickelten Software unterzeichnet, teilte der Präsident des Landkreistages Baden-Württemberg, der Tübinger Landrat Joachim Walter, Ende vergangener Woche mit.

„Jetzt müssen Bund und Land dafür sorgen, dass die Schnittstellen von Sormas zu den Meldesystemen und den übrigen digitalen Anwendungen der Gesundheitsämter geschaffen werden, damit die landeseinheitliche Sormas-Software auch effektiv genutzt und betrieben werden kann“, ergänzte er.

Die Software hätte schon längst vor Corona eingeführt werden müssen.
Christian Jung, FDP-Bundestagsabgeordneter

Für den nordbadischen FDP-Bundestagsabgeordneten Christian Jung (Karlsruhe-Land) ist das ein „Armutszeugnis“. „Die Software hätte schon längst vor Corona eingeführt werden müssen“, sagte er den BNN.

„Sormas“ wurde bereits 2014 als Folge einer Ebola-Pandemie in Westafrika entwickelt, um alle Beteiligten einer Pandemie miteinander zu vernetzen und rasch alle relevanten Daten über Symptome, Fallzahlen und Kontakte austauschen zu können.

„Sormas“ sollte angesichts der Corona-Krise schon weiter verbreitet sein

Mehrere Staaten wie Frankreich, die Schweiz, Ghana und die Fidschi führten „Sormas“ zur Bewältigung der Corona-Krise ein. Sie basiert auf verschiedenen Open-Source-Anwendungen.

Im November 2020 beschloss die Ministerpräsidentenkonferenz, „Sormas“ bis Mitte Januar 2021 in 90 Prozent der 375 deutschen Gesundheitsämter zu installieren. Dieses Ziel wurde nicht erreicht.

Jung übte in diesem Zusammenhang Kritik an der grün-schwarzen Regierung in Stuttgart: „Hier hätte schlichtweg, wie so oft, wenn es um Digitalisierung in Deutschland geht, seitens der Regierung viel früher vorgesorgt und reagiert werden müssen.“

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