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Abweichung vom Bund-Länder-Beschluss

Baden-Württemberg startet doch nicht früher in die Weihnachtsferien

Eigentlich war der frühe Start in die Ferien längst beschlossene Sache. Doch nun weicht Baden-Württemberg vom Bund-Länder-Beschluss ab. Dabei spielte die Frage nach außerschulischen Betreuungsmöglichkeiten eine große Rolle.

ARCHIV - 21.12.2016, Hessen, Frankfurt/Main: Zwei Schülerinnen sind nach dem letzten Schultag vor den Weihnachtsferien in Hessen mit ihren Fahrrädern unterwegs nach Hause. Für Hunderttausende hessische Schüler beginnen nach dem letzten Schultag am Freitag die Weihnachtsferien. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweit
Doch keine früheren Ferien: Baden-Württemberg widerspricht der Vereinbarung zwischen Bund und Ländern, die die Regierungschefs vergangene Woche getroffen haben. Foto: Frank Rumpenhorst

Die Weihnachtsferien in Baden-Württemberg starten trotz der Corona-Pandemie nun doch wie ursprünglich vorgesehen erst am 23. Dezember. Das teilte das Staatsministerium am Dienstag mit.

Für die Klassen 1 bis 7 sei vorher regulärer Präsenzunterricht an den Schulen vor Ort vorgesehen. Die Präsenzpflicht sei für den Unterricht am 21. und 22. Dezember allerdings ausgesetzt. Eltern könnten ihre Kinder zuhause lassen, wenn sie die Tage vor Weihnachten für die Minimierung der Kontakte nutzen wollen. Schüler ab Klasse 8 sollen im Fernunterricht unterrichtet werden.

Betreuungsfrage stand im Zentrum der Entscheidung

Auf diese Regelung habe er sich mit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) geeinigt, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Die Schulen, die an den letzten beiden Schultagen vor Weihnachten bewegliche Ferientage einsetzen, seien von der Regelung nicht betroffen.

Kretschmann bezeichnete die Pläne als „guten Kompromiss“. Denn bei vorgezogenen Ferien habe man auch die Frage bedenken müssen, wer sich um die Kinder und Jugendlichen kümmere, die nicht von ihren Eltern betreut werden könnten, sagte Kretschmann. „Das ging nicht ohne Betreuung.“ Außerdem sei es wichtig, dass Menschen in wichtigen Berufen weiter arbeiten könnten.

Kontakte sollen trotzdem weiter reduziert werden

Damit widerspricht Baden-Württemberg einer Vereinbarung zwischen Bund und Ländern, die die Regierungschefs vergangene Woche getroffen haben. Ministerpräsident Kretschmann hatte eigentlich bereits vor der Absprache mit seinen Länderkollegen für vorgezogene Weihnachtsferien plädiert. Damit Kontakte vermieden werden, sollten die Weihnachtsferien bereits am 19. Dezember starten.

Kultusministerin Eisenmann hatte sich zuvor gegen die Verlängerung der Weihnachtsferien gestemmt, weil sich das Problem der Betreuung nicht auflösen lasse. „Wir ziehen als Land Baden-Württemberg die Weihnachtsferien nicht vor“, sagte sie der „Schwäbischen Zeitung“. Aber man handle, um Schülerbewegungen und damit Kontakte zu reduzieren.

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