Der Betroffenenbeirat reagiert auf die Verschiebung des Missbrauchsberichts im Erzbistum Freiburg. Dieser soll erst im April 2023 und damit deutlich später als geplant veröffentlicht werden. Bis zum Montag war man noch davon ausgegangen, dass am 25. Oktober „offengelegt wird, warum hunderte von Kinder und Jugendlichen sexuell missbraucht werden konnten“, teilt der Betroffenenbeirat nun mit.
„Dass der Bericht nun erneut verschoben wird, bedeutet für die Betroffenen einen harten Rückschlag. Das Warten auf den Bericht ist zermürbend und eine extreme psychische Belastung für die Betroffenen.“ Damit diese ihre Traumata verarbeiten könnten, brauche es Antworten, die nur der Bericht geben könne. „Viele Betroffene warten schon seit Jahren auf diesen bedeutsamen Tag der Befreiung von Schuld- und damit auch Schamgefühlen“, schreibt der Beirat.
Das Erzbistum hatte die erneute Verschiebung, in einer ersten Ankündigung war auch mal die erste Jahreshälfte 2022 angedacht, mit „weiteren rechtlichen Klärungen und Absicherungen in den Bereichen Datenschutz, Persönlichkeits- und Presserecht“ begründet. Für die rechtliche Perspektive äußerte der Betroffenenbeirat Verständnis.
Auch im Bistum Mainz wird ein entsprechender Bericht später veröffentlicht. Statt November soll der Bericht im März präsentiert werden. Als Grund wurde angegeben, dass die Vorfälle umfangreicher seien als gedacht.