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Extremismus

Bundesanwaltschaft lässt drei mutmaßliche Reichsbürger festnehmen

Die Großrazzia gegen das Reichsbürger-Netzwerk von Heinrich Prinz Reuß wirkt noch nach. Auch in Baden-Württemberg ist es zu weiteren Festnahmen gekommen.

Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.
Die Ermittlungsrichter entscheiden nun über die festgenommenen Reichsbürger. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Die Bundesanwaltschaft hat knapp sechs Monate nach der Großrazzia gegen eine Reichsbürger-Gruppe am Montagabend drei weitere Personen festnehmen lassen. Nach Angaben der obersten Anklagebehörde handelt es sich um eine Frau im Bodenseekreis, einen Mann im Landkreis Freudenstadt sowie ein weiteren Mann in Niedersachsen im Landkreis Harburg. Sie sollen den mutmaßlichen Rädelsführer der Gruppe, Heinrich Prinz Reuß, unterstützt haben. Dem Trio werde die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, so die Bundesanwaltschaft.

Zuvor hatten der „Spiegel“ sowie die ARD über die Festnahmen berichtet. Nach „Spiegel“-Informationen kandidierte die Frau bei der Bundestagswahl 2021 erfolglos für die Partei „Die Basis“.

Einer der beiden Männer sitzt seit Montag in Untersuchungshaft. Die beiden anderen Verdächtigen sollten noch im Laufe des Dienstags dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt werden.

Frau gehört wohl Reichsbürger-Rat an

Reichsbürger zweifeln die Legitimität der Bundesrepublik an. Die Bundesanwaltschaft hatte im Dezember unter anderem im Raum Karlsruhe/Pforzheim 25 Verdächtige festnehmen lassen, auch frühere Offiziere und Polizeibeamte. Weitere Beschuldigte gerieten anschließend ins Visier.

Der nun festgenommenen Frau werde vorgeworfen, sich seit Mai 2022 in der Vereinigung engagiert zu haben. So habe sie sich auch am sogenannten „Rat“ beteiligt. Dessen Ziel sei gewesen, die bestehende Staatsordnung über den Haufen zu werfen.

Der in Niedersachsen festgenommene Mann soll der terroristischen Vereinigung rund 140.000 Euro gegeben und sich an Treffen zur Anwerbung von Mitgliedern und Sponsoren beteiligt haben. Der dritte Verdächtige soll eine führende Rolle in einer sogenannten Heimatschutzkompagnie gehabt haben.

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