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Viele Post-Covid-Patienten

Corona-Lage auf Intensivstationen entspannt sich - Personal ist ausgebrannt

Aktuell entspannt sich die Corona-Lage auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg, so beschreibt es der Ludwigsburger Chefarzt Götz Geldner. Doch ein Problem bleibt: Der Personalmangel.

Chefarzt Götz Geldner.
Chefarzt Götz Geldner erwartet ein Anstieg der Infektionszahlen, jedoch mit einer deutlich geringeren Belastung der Intensivstationen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Die Corona-Situation auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg entspannt sich nach Einschätzung des Ludwigsburger Chefarztes Götz Geldner. „Die Neuaufnahmen von Covid-Patienten sind extrem niedrig“, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Anästhesisten der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag).

Vergangene Woche seien drei Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt gewesen. „Rund 14 bis 15 Prozent der Intensivbetten sind frei, wie in normalen Zeiten vor der Pandemie“, sagte Geldner. Und die Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind ihm zufolge derzeit Post-Covid-Patienten, „meist jüngere Patienten mit langen Liegezeiten“.

„Wenn wir steigende Impfraten haben, nährt das meine Hoffnung, dass Covid bald eine saisonale Erkrankung wird wie die Grippe“, sagte er. „Ich erwarte bis zum Winter noch kleine Wellen mit Corona, aber keinen Orkan mehr.“ Selbst bei einer Impfquote von 85 Prozent sei aber nicht alles gut. „Wir werden lernen müssen, mit Covid zu leben. Das kann noch bis nächsten Sommer dauern oder bis zum übernächsten.“

Weniger Mitarbeiter auf Intensivstation seit Beginn der Corona-Pandemie

Ein Problem ist nach Angaben des Professors aber die Personallage in den Krankenhäusern: „Nach anderthalb Jahren mit Corona ist das Personal auf den Intensivstationen ausgebrannt. Es gab viele Reduktionen.“

Nach anderthalb Jahren mit Corona ist das Personal auf den Intensivstationen ausgebrannt.
Götz Geldner, Ludwigsburger Chefarzt

Der Gesamtbestand an Pflegekräften habe abgenommen, Mitarbeiter hätten Intensivstationen verlassen oder ihre Arbeitszeit reduziert. „Würden wir Personalpuffer schaffen, würden uns Pflegekräfte für den Normalbetrieb fehlen.“ Das Problem habe aber auch schon vorher bestanden und sei nicht covid-spezifisch.

Unter der Schirmherrschaft des Sozialministeriums arbeiteten die Ludwigsburger mit Epidemiologen aus Ulm und Freiburg zudem an Prognosetools, um frühzeitig Entwicklungen zu erkennen und Überlastungen zu vermeiden, sagte Geldner. „Da spielen die Intensivbetten, Fallzahlen und Impfquoten eine Rolle“.

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