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Maskenpflicht und Wechselbetrieb

Landesregierung ändert erneut die Corona-Regeln an den Schulen: Was jetzt gilt

In zwei Wochen beginnen die Osterferien. Nun hat die Landesregierung in der Coronavirus-Pandemie erneut die Regeln für den Unterricht an Grund- und weiterführenden Schulen geändert.

Reaktion auf steigende Infektionszahlen in Baden-Württemberg: Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat die Landesregierung erneut die Regeln an den Schulen geändert.
Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat die Landesregierung erneut die Regeln an den Schulen geändert. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Die Corona-Regeln für Schulen werden erneut verschärft. Das Staatsministerium von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte am Donnerstag zwei Änderungen angekündigt. Am Freitag stellte er weitere Verschärfungen in den Raum.

Was Schüler, Eltern und Lehrer nun für die zwei Wochen bis zu den Osterferien wissen sollten:

Maskenpflicht

Auch Grundschulkinder müssen künftig auf dem Schulgelände, auch im Unterricht, eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung tragen, teilte das Staatsministerium mit. Dazu soll die Corona-Verordnung des Landes geändert werden.

Laut einer Sprecherin Kretschmanns ist davon auszugehen, dass die Verordnung spätestens am Samstag verkündet werde. Auch Eltern von Grundschülern sollten also daran denken, Kindern ab Montag eine Maske mitzugeben.

Wechselbetrieb

Vergangenen Montag sind landesweit auch die Fünft- und Sechstklässler zum Präsenzunterricht in Schulen zurückgekehrt. Nun bremst Kretschmann. Weiterführenden und einigen sonderpädagogischen Schulen solle zur Umsetzung der Abstandsregeln ermöglicht werden, Wechselunterricht zu wählen, teilte die Regierungszentrale in Stuttgart mit.

Auch hier waren die Details am Freitag noch unklar, damit Abstand gehalten werden kann. Eine Pflicht zum Wechselbetrieb soll es nicht geben. Wo er eingeführt wird, müsste es wohl Notbetreuung geben. Eine Sprecherin von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte, ein Informationsschreiben an Schulleiter sei vorbereitet, aber noch nicht verschickt, weil die Verordnung noch nicht geändert war. Dieser müssen alle Ministerien per Umlaufverfahren zustimmen.

Corona-Tests

Ab Montag soll es, wie schon länger angekündigt, mehr Schnelltests für das Personal von Schulen und Kitas geben. Zweimal pro Woche können sich die Pädagogen dann auf Kosten des Landes freiwillig anlasslos testen lassen, kündigte Eisenmanns Amtschef Michael Föll (CDU) in einem Schreiben an die Einrichtungen an.

„Die Testungen können in den etablierten Strukturen der Kassenäztlichen Vereinigung Baden-Württemberg wie Haus- oder Facharztpraxen sowie Corona-Schwerpunktpraxen und in Apotheken, die die Durchführung von Antigenschnelltests anbieten, durchgeführt werden“, schrieb er.

Weitere Corona-Maßnahmen

Das Staatsministerium arbeitet zudem an Corona-Konzepten für Schulen für die Zeit nach den Osterferien (6. bis 10. April). Dabei geht es unter anderem um Schnelltest-Möglichkeiten für Schüler, aber auch um ein auf Inzidenz-Zahlen basierendes Konzept zur Öffnung oder Schließung des Schulbetriebs vor Ort.

Kretschmann stellte am Freitag wegen der steigenden Infektionszahlen eine Verschärfung der Corona-Auflagen in den Raum. „Damit muss man rechnen, dass Dinge zurückgenommen und verschärft werden“, sagte er der Agentur dpa. Das könne auch Schulen betreffen. Am Montag beraten erneut die Regierungschefs von Bund und Ländern über die Corona-Lage.

Reaktionen

Der Verband der Grundschullehrer reagierte zurückhaltend auf die Maskenpflicht. Zwar freue man sich, „dass dem Gesundheitsschutz endlich mehr Bedeutung zugemessen wird“, erklärte der Landeschef des Verbands, Edgar Bohn. Unklar sei aber, „wie sich das Maskentragen gerade im Anfangsunterricht auf den Lese- und Schreiberwerb auswirkt.

Hier müssen wir die Erfahrungen auswerten.“ Gerhard Brand vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) begrüßte die neuen Regeln. Viele Lehrer hätten Angst, sich im Unterricht anzustecken. Brand forderte auch für Grundschulen die Möglichkeit, auf Wechselunterricht umsteigen zu dürfen.

Zahlen

Vor fast genau vier Wochen gab es in Baden-Württemberg nach einer Phase strikter Schulschließungen die ersten vorsichtigen Öffnungen. Am 22. Februar wurde in Grundschulen und Kitas wieder Präsenzbetrieb aufgenommen. Seitdem gab es erwartungsgemäß auch wieder Corona-Ausbrüche in diesen Einrichtungen.

Laut veröffentlichten Zahlen des Landesgesundheitsamts kam es zwischen dem 18. Februar und dem 18. März landesweit zu 22 Ausbrüchen an Schulen mit 135 Sars-CoV-2-Infektionen. An Kitas zählte das Amt im selben Zeitraum 100 Ausbrüche mit 1015 Infektionen.

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