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Ansteckungen in Schulen

Schweizer Studie: Jedes fünfte getestete Schulkind hatte eine Corona-Infektion

Jeder fünfte getestete Schüler in Zürich war in den vergangenen elf Monaten an Corona erkrankt. Forscher bei Kindern zwar eine relativ lang anhaltende Immunität nach. Einige leiden allerdings an den Covid-Langzeitfolgen.

Infektionsherd Schule: Laut einer neuen Studie der Universität Zürich soll jeder fünfte Schüler seit dem vergangenen Sommer eine Covid-Erkrankung überstanden haben.
Infektionsherd Schule: Laut einer neuen Studie der Universität Zürich soll jeder fünfte Schüler seit dem vergangenen Sommer eine Covid-Erkrankung überstanden haben. Foto: Georgios Kefalas picture alliance/dpa/KEYSTONE

Eine neue Studie in der Schweiz belegt eine relativ starke Verbreitung von Covid-19 unter Schulkindern. Demnach war etwa jeder fünfte Schüler in Zürich erkrankt, der Anteil der Minderjährigen mit durchgemachter Infektion hat sich in zehn Monaten fast verzehnfacht.

Es gibt auch eine gute Nachricht: Die meisten Kinder hatten keine Symptome. Außerdem sind die Schweizer Forscher in der Frage, wie lange bei Kindern die Immunität anhält, einen Schritt weiter gekommen.

Seit Juni 2020 testet die Universität Zürich für ihre „Ciao Corona“-Studie regelmäßig rund 2.500 Buben und Mädchen aus 275 Klassen in 55 Schulen auf Antikörper gegen das Coronavirus. Diese gelten als ein zuverlässiges Beleg für eine frühere Infektion.

Fast 20 Prozent der Schüler haben Corona-Antikörper

Die jüngste Testreihe vom April zeige, dass sich der Anteil der Kinder, die Antikörper entwickelt hatten, seit dem vergangenen Sommer von zwei auf 19 Prozent erhöht habe, gab jetzt die Universität bekannt. Gab es zu Beginn der Studie im Schnitt nur in zwei von 100 Klassen Häufungen von Infektionen (drei oder mehr), war vor einem Monat jede fünfte Klasse von diesem sogenannten Clustering betroffen.

Die Infektionsrate bei Schulkindern im Alter von 7 bis 17 Jahren ist laut der Studie vergleichbar mit jener der Eltern und des Schulpersonals. Bei der Auswertung zeigen sich keine wesentlichen Alters- oder Geschlechtsunterschiede, außer dass die Schüler der Oberstufe etwas weniger betroffen sind. Laut den Forschern haben 80 Prozent der getesteten Kinder ihre Antikörper seit dem vergangenen Herbst behalten. Bei den anderen seien keine mehr nachweisbar.

Long Covid: Kinder berichten von Corona-Langzeitfolgen

Dieser Schwund entspricht etwa den Erkenntnissen über Genesene im Erwachsenenalter. „Es ist möglich, dass Kinder mit durchgemachter Infektion trotz fehlender Antikörper durch andere Abwehrmechanismen wie T-Zellen vor einer Wiederansteckung geschützt sind“, mutmaßt die Studienleiterin Susi Kriemler. Wie lange die natürliche Immunität weiter anhalten könnte, bleibt allerdings eine offene Frage.

Die Wissenschaftler haben jetzt auch eine genauere Vorstellung von den Corona-Langzeitfolgen (Long Covid) bei Kindern. Laut der Studie zeigen vier Prozent der Schüler mit positivem Antikörpertest Symptome, die mit der vor Monaten überstandenen Krankheit vereinbar sind.

Dazu gehören vor allem Müdigkeit und Kopfschmerzen, aber auch Bauchschmerzen und Schlafstörungen. Die überwältigende Mehrheit von Kindern sagte aber, dass es ihnen gut geht. Zudem gab es auch einige Schüler ohne Antikörper gegen Sars-CoV-2, die über diese Symptome berichtet haben.

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