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Kommt die Testpflicht?

Corona-Tests bei Kita-Kindern laufen an

Schon längere Zeit ist klar, dass auch Vorschulkinder am Infektionsgeschehen beteiligt sind. Jetzt beginnen in den Kommunen die Corona-Tests an Tausenden von Kita-Kindern. In Mannheimer Kitas gibt es bereits ab diesem Montag eine Testpflicht.

Kinderhände und ein Regenbogen sind an einer Kita zu sehen.
In Mannheim und Schwäbisch Gmünd wurden bereits Pilotprojekte mit einer Testpflicht an Kitas durchgefürt und die Städte ziehen eine positive Bilanz. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Testen, testen, testen - so lautet derzeit auch das Motto im Kampf gegen Corona-Infektionen bei den 450.000 Kita-Kindern im Südwesten. Sie sind durch die Virusmutationen stärker betroffen als zu Anfang der Pandemie. Der Städtetag bringt eine landesweite Testpflicht für Kita-Kinder und -Beschäftigte ins Gespräch - ein Schritt den die Stadt Mannheim ab kommender Woche vollzieht. „Das wäre sinnvoll, um das Risiko von Ansteckungen zu reduzieren und es wäre konsequent, weil es in Schulen ab Montag ja eine Testpflicht gibt“, sagte der Bildungsdezernent des Kommunalverbandes, Norbert Brugger, der Deutschen Presse-Agentur. Durch Tests könnten Kinder identifiziert werden, die keine Symptome zeigen, aber andere anstecken können. In Mannheim können ab Montag nur Kinder und Personal die Einrichtungen betreten, wenn sie zwei negative Testergebnisse pro Woche vorlegen.

Städte wie Mannheim und Schwäbisch Gmünd sind Vorreiter mit bereits abgeschlossenen Pilotprojekten, Friedrichshafen steht in den Startlöchern. Mannheim, dessen Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) auch Städtetagspräsident ist, und Schwäbisch Gmünd (Ost-Alb-Kreis) ziehen eine positive Bilanz ihrer Modellversuche. Das Interesse der Mannheimer Eltern an den Antigen-Schnelltests sei sehr groß gewesen, so die Stadt. Teilweise hätten sich alle Eltern einer Einrichtung an den Testungen zuhause beteiligt. Im Durchschnitt hätten drei Viertel der anwesenden Kinder in zwölf Einrichtungen mit 238 notbetreuten Kindern teilgenommen. Mannheim hatte die Kitas bis auf die Notbetreuung für zwei Wochen geschlossen. Unterschiede in der Akzeptanz zwischen Krippen- und Kita-Kindern seien nicht erkennbar gewesen. Die Mütter und Väter befürworteten zu 85 Prozent eine dauerhafte Einführung der Selbsttests. Die Eltern der Krippenkinder bevorzugten den Nasaltest, die der über Dreijährigen den Spucktest.

Weiteres Modellprojekt in Schwäbusch Gmünd

Bei einem vor drei Wochen gestarteten Modellprojekt in Schwäbisch Gmünd wurden 70 Prozent der rund 2.500 Kinder in 54 Einrichtungen regelmäßig getestet, teils in der Kita, teils zu Hause. Bereits in der ersten Woche der Testungen sind nach Angaben des Ost-Alb-Kreises 15 positive Coronafällen bei Kindern verzeichnet worden. Anlass für das Pilotprojekt war ein Anstieg der Fallzahlen bei Kindern bis zu neun Jahren. Beim Mannheimer Pilotprojekt hatte sich keines der am Pilotprojekt teilnehmenden Kinder infiziert.

In Friedrichshafen am Bodensee werden von kommender Woche an für alle Kita-Kinder über drei Jahren Schnelltests bereit stehen. Zum Einsatz kommen sowohl Spucktests als auch Lolli-Tests zum Lutschen. Der Nasen-Abstrich entfällt. Bildungsbürgermeister Andreas Köster sagte: „Es ist uns wichtig, dass die Kitas möglichst sicher und möglichst umfassend Betreuung anbieten können, nicht nur zur Entlastung der Eltern, sondern auch für die Entwicklung der Kinder im täglichen Kontakt mit Gleichaltrigen.“

Land trägt Kosten die Tests

Das Land Baden-Württemberg und die Kommunalen Landesverbände haben sich auf die stufenweise Einführung einer regelmäßigen Testung der Kita- und Kindertagespflegekinder geeinigt. Kommunen beziehungsweise die Träger besorgen die Tests selbst und organisieren auch die Logistik. Die Kosten für die Tests der rund 100.000 Kita-Beschäftigten zwei mal pro Woche trägt das Land. Auch für die Testung der Kinder steuert das Land den Löwenanteil bei. Dabei werden schnell hohe Summen fällig: Mannheim etwa hat allein für die Kitas 110.000 Tests bereit gestellt, 80.000 für Kitas und Schulen zusammen und weitere 300.000 für Schüler bestellt. Setzt man sechs Euro pro Test an, sind das fast drei Millionen Euro.

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