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Cyberattacke auf SRH Holding

Schadsoftware legt Kommunikation bei SRH lahm – Hochschulen und Kliniken in der Region sind betroffen

Vermutlich am Wochenende haben Unbekannte das IT-System der SRH Holding mit einer Schadsoftware angegriffen. Die Folge: Hoch- und Fachschulen in ganz Deutschland waren plötzlich lahmgelegt, auch in Karlsruhe.

Immer wieder werden auch Abgeordnte des Deutschen Bundetags zum Ziel von Cyberangriffen.
Immer wieder werden auch Kliniken und Unternehmen Ziel von Cyberangriffen. Foto: Silas Stein/dpa

Von einem Cyberangriff auf die SRH Holding mit Sitz in Heidelberg sind nach Angaben eines Sprechers vor allem die Bildungseinrichtungen und Hochschulen des Unternehmens betroffen. Die Holding hat mehrere Fach- und Hochschulen in ganz Deutschland, darunter auch drei Fachschulen in Karlsruhe.

Kliniken in der Region wurden vorsorglich vom Netz genommen

Vorsorglich waren am Montag alle Einrichtungen der SRH, auch die Akut- und Reha-Kliniken in Karlsbad, Waldbronn, Bad Herrenalb und Dobel vom Netz genommen worden.

Alle Abläufe laufen dort jetzt analog, die Patientendokumentation erfolgt zum Beispiel schriftlich. Die Kommunikation per E-Mail funktioniert nicht mehr, auch bei der Telefonie gibt es Probleme.

Die Kommunikationswege sind gekappt.
Martin Kussler, Sprecher SRH Holding

„Die Kommunikationswege sind gekappt“, fasst SRH-Sprecher Martin Kussler die Situation zusammen. „Das beeinträchtigt natürlich die Abläufe etwas.“

Der Angriff sei wohl am Wochenende vom 18. und 19. September mit einer Schadsoftware gestartet worden. Wie und an welcher Stelle diese ins IT-System der SRH kam und woher der Angriff kam, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. „Wir sind noch in der Forschungsphase“, sagt Kussler.

Daten von Patienten und Studierenden sollen sicher sein

Die IT sei mit Hochdruck dabei, das Computersystem wieder in Gang zu bringen. Wir lange es dauern wird, bis alles wieder läuft wie gehabt, sei „schwer einzuschätzen“. Kussler schätzt. „Einige Tage wird’s schon noch dauern.“

Die Prüfungsdaten von Studierenden der SRH-Hochschulen und die Patientendaten in den Kliniken seien sicher, so Kussler.

Prüfungen und Unterricht können stattfinden

Auch die Prüfungen an den 25 Schulen der SRH könnten wie geplant stattfinden, genauso wie der Unterricht, berichtet eine Mitarbeiterin. Abgesehen davon „ist eigentlich nichts möglich“, sagt sie am Mittwochvormittag.

E-Mails könnten nicht abgerufen werden, die telefonische Erreichbarkeit sei eingeschränkt, und auf Dokumente, die auf dem zentralen Server der SRH lagern, habe man keinen Zugriff.

Einloggen war nicht mehr möglich

Derzeit organisiere man, dass jede Schule eine Handynummer herausgibt, über die sie zu erreichen ist. Auf den Internetseiten der SRH Fachschulen Karlsruhe findet sich ein Hinweis, dass man „von einer Virenattacke betroffen“ und deshalb „nur bedingt telefonisch oder per E-Mail“ erreichbar sei.

Bemerkt hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Cyberangriff am Montag dadurch, dass sie sich plötzlich nicht mehr in bestimmten Programmen einloggen konnten, so die SRH-Mitarbeiterin. „Es wurde uns vorgegaukelt, dass wir ein falsches Passwort eingegeben haben.“

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