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Schulschließungen vermeiden

Delta-Variante: SPD-Fraktionschef Stoch fordert Filter in allen Klassenzimmern

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch fordert die Klassenzimmer im Land bis zum Herbst mit Luftfiltern auszurüsten. Ministerpräsident Kretschmann zeigte sich bisher skeptisch darüber.

Ein Luftfiltergerät steht in einem Fachraum eines Gymnasiums. (Zu dpa «Luftfilter für 12 000 Schulräume beantragt») +++ dpa-Bildfunk +++
Ein Luftfiltergerät steht in einem Fachraum eines Gymnasiums. Foto: Hauke-Christian Dittrich picture alliance/dpa

Angesichts der Gefahr durch die Delta-Variante des Coronavirus steigt der Druck auf Grün-Schwarz die Schulen im Südwesten bis zum Herbst mit Luftfiltern auszurüsten. „Es muss jetzt jede Maßnahme ergriffen werden, um das Infektionsrisiko für unsere Kinder im Herbst zu senken“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch am Freitag in Stuttgart.

Viele Schülerinnen und Schüler würden dann noch nicht geimpft sein. „Deshalb braucht es Luftfilter in allen Klassenzimmern des Landes“, forderte Ex-Kultusminister Stoch. Die Regierung dürfe sich „nicht erneut sehenden Auges in Schulschließungen hineinmanövrieren“. Auch die Lehrerverbände haben sich immer wieder für die Anschaffung von mobilen Raumluftfiltern ausgesprochen.

Luftfilter nur als Ergänzung

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und auch Kultusministerin Theresa Schopper (beide Grüne) hatten sich zuletzt beide skeptisch über die Wirkung der mobilen Filteranlagen geäußert, die etwa 3.000 bis 4.000 Euro kosten sollen. So hatte das Umweltbundesamt erklärt, dass mobile Luftfilter nur eine Ergänzung zum aktiven Lüften sein könnten.

Doch nun ist der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mal wieder vorgeprescht und hat das Ziel ausgerufen, dass es bis zum Herbst in allen bayerischen Klassenzimmern einen Luftreiniger geben soll.

Der Freistaat will den Kommunen dafür 50 Prozent der Anschaffungskosten erstatten. Auch die Grünen-Bundestagsfraktion fordert schon länger die Ausrüstung der Klassenzimmer mit Luftfiltern, um die Schulen offen halten zu können.

Konferenz am kommenden Montag

In Baden-Württemberg kommen Landesregierung und Kommunen an diesem Montagabend zur Gemeinsamen Finanzkommission zusammen. Dabei soll es dem Vernehmen nach neben Corona-Hilfen für gebeutelte Städte und Gemeinden auch um die Luftfilter gehen. Im Südwesten gibt es mehr als 67.000 Klassenzimmer.

Langfristig sprechen sich die Fachleute des Umweltbundesamtes dafür aus, Schulen mit Wärmetauschanlagen auszustatten. Bei solchen Lüftungsanlagen wird Frischluft von außen angesaugt und gleichzeitig durch die nach außen strömende Abluft erwärmt.

Das sei die nachhaltigste Lösung für den Abtransport von Viren, verbrauchter Luft und Feuchte. In Neubauten ist das mit einer zentralen Lüftungsanlage am einfachsten umzusetzen, in bestehenden Schulgebäuden wären aufwendige Umbauten nötig.

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