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Einsätze im Elsass und in Karlsruhe

Der Hubschrauber zur Mückenbekämpfung fliegt wieder

Vor zwei Jahren gab es am Rhein eine echte Schnakenplage. Dieses Mal hoffen die Schnakenjäger der „Kabs“ auf eine bessere Saison. Einer ihrer Hubschrauber startet nun mit Flügen im Elsass und im Raum Karlsruhe.

Letzte Vorbereitungen: Mitarbeiter beladen den Bottich mit BTI-Granulat. Das Gefäß wird an den Hubschrauber gehängt und für Flüge in der Region eingesetzt.
Letzte Vorbereitungen: Mitarbeiter beladen den Bottich mit BTI-Granulat. Das Gefäß wird an den Hubschrauber gehängt und für Flüge in der Region eingesetzt. Foto: Dirk Reichle

Mittlerweile können sie bei der Kabs über den Sommer vor zwei Jahren lachen. Offiziell nennen sich die Schnakenjäger am Rhein „Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“, kurz eben Kabs. Und im Sommer 2019 erlebten sie so ziemlich das Schlimmste, was Schnakenjägern passieren kann.

Während die Schnakenlarven in den überfluteten Rheinauen beste Bedingungen vorfanden, wollten die Kabs-Mitarbeiter mit zwei Hubschraubern ausfliegen, um den biologischen Wirkstoff BTI zu verteilen. Doch ein Hubschrauber streikte, der andere brannte aus. Es kam zu einer Plage.

An diesem Donnerstag soll ein voll funktionstüchtiger Hubschrauber der Kabs starten, das erste Mal in diesem Jahr. Die Experten sind generell von Mainz bis nach Straßburg im Einsatz. Der erste Flug am Donnerstag findet im Elsass statt, am Freitag folgt der Raum Karlsruhe.

Wirkstoff BTI soll die Larven töten

„Die Flüge sind natürlich das Spektakulärste“, sagt Kabs-Sprecherin Xenia Augsten. In den vergangenen Wochen hätten die Mitarbeiter viele Flächen abgelaufen, um den Larvenbesatz festzustellen. Seit wenigen Tagen sind sie nun auch zu Fuß unterwegs, um ein Gemisch aus Wasser und BTI zu versprühen. Mit dem Mittel werden die Larven getötet. Die ersten „bekämpfungsrelevanten“ Sumpfwald-Stechmücken sind bereits geschlüpft, berichtet Augsten.

Überdurchschnittliche Niederschläge im Winter sorgten dafür, dass es nun genügend Wasser für die Brutstätten der Sumpfwald-Stechmücken gibt. Diese kommen in Frühjahrstümpeln oder Waldgräben vor und treten laut Kabs häufig im April als Plage auf.

400 Kilo BTI-Granulat pro Flug

Viele Flächen sind für die Bekämpfung zu Fuß allerdings schlecht erreichbar. „Es hängt auch von der Flora und Fauna ab“, sagt Augsten. „Bei trittempfindlichen Pflanzen wie Orchideen gehen wir die Fläche nicht ab.“ Dann setzt die Kabs auf Hubschrauberflüge. Pro Flug können 400 Kilo an BTI-Granulat ausgebracht werden, schon nach einer Viertelstunde geht es wieder zurück auf den Boden.

„Das Wetter ist zum Glück sehr gut“, sagt die Kabs-Sprecherin. Bislang sei es zu kalt gewesen, und schließlich müssten die Larven das BTI auch zu sich nehmen, damit die Maßnahme wirkt.

Nach Schulungen und Laborarbeit geht es für die Kabs-Mitarbeiter damit in die entscheidende Phase. „Es gibt eine Aufbruchstimmung“, sagt Augsten, die selbst im Labor viel zu exotischen Stechmücken forscht. Wenn der Hubschrauber aufsteigt, komme man ein bisschen aus dem Winterschlaf, sagt sie. „Die Kollegen freuen sich, dass sie anfangen können.“

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