Die Polizei drinnen und die Querdenker draußen – die erneute Durchsuchung beim Arzt und „Querdenker“-Aktivisten Bodo Schiffmann in Sinsheim rief auch seine Unterstützer auf den Plan.
Während die Beamten die Privaträume und die Praxis des umstrittenen Mediziners durchsuchten, versammelten sich draußen bis zu 100 Menschen.
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft steht Schiffmann erneut im Verdacht, in einer Vielzahl weiterer Fälle unrichtige Gesundheitszeugnisse ausgestellt zu haben. Diese sollen aus angeblichen medizinischen Gründen von der derzeit bestehenden Pflicht, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen, befreien. Im Oktober hatte es schon einmal eine Durchsuchung bei dem umstrittenen Mediziner gegeben.
Angebliche Patienten wohnen weit von Arzt entfernt
Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, wohnen die angeblichen Patienten teilweise mehrere hundert Kilometer von Sinsheim entfernt, so dass der Verdacht besteht, dass sie tatsächlich nie durch den Beschuldigten untersucht worden sind und Gründe für eine Befreiung von der Maskenpflicht nicht bestanden.
Die Durchsuchung begann am Mittwochabend und wurde am Donnerstagvormittag fortgesetzt. Es wurde Beweismaterial sichergestellt, das der Auswertung bedarf. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg dauern an.
Am Mittwochabend meldete eine Unterstützerin des Sinsheimer Arztes beim Polizeirevier Sinsheim eine Versammlung für Donnerstagmorgen an. Ab 8 Uhr kamen vor der Praxis in der Spitze rund 100 Personen zusammen.
Sie protestierten lautstark gegen die polizeiliche Durchsuchung. Der Mietvertrag für seine Praxis-Räume in den GRN-Kliniken war Schiffmann bereits im November gekündigt worden. Laut Polizeimeldung war die Versammlung kurz nach 9 Uhr wieder beendet.