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Vorwürfe an das Kultusminsterium

Fernunterricht: Schulleitungen fühlen sich alleingelassen

Wegen mangelnder Unterstützung beim Online-Unterricht macht die Vereinigung der Schulleiterinnen und Schulleiter in Baden-Württemberg dem Kultusministerium schwere Vorwürfe.

Eine Schülerin lernt während der Notbetreuung im Klassenzimmer am Laptop.
Wieso den Schulen keine funktionierende Bildungsplattform zur Verfügung gestellt wird, stößt bei vielen auf Unverständnis. (Symbolbild)  Foto: Felix Kästle/dpa/Archiv

Die Vereinigung der Schulleiterinnen und Schulleiter im Land hat dem Kultusministerium vorgeworfen, die Schulen in Fragen des Online-Unterrichts im Corona-Lockdown im Stich zu lassen. Im ganzen Land fragten sich Schulleitungen und Lehrkräfte: „Warum muss jede Schule sich eigene Wege und Möglichkeiten suchen, digitalen Online-Unterricht zu gestalten?“

Zudem verstehe man nicht, wieso es unmöglich sei, eine „gut funktionierende Bildungsplattform für alle Schulen“ zur Verfügung zu stellen, teilte der Vorstand der Vereinigung am Montag mit. Resümierend fragen die Schulleiter: „Warum lässt das Land die Schulen bei dieser großen Herausforderung allein?“

Die Vereinigung wehrt sich zudem gegen den Eindruck in der Öffentlichkeit, Schulleitungen und Lehrer seien nicht in der Lage, Online-Unterricht zu geben. „Die meisten Schulen kommen mittlerweile sehr gut mit digitalen Medien zurecht und haben bereits vieles in Eigenregie auf den Weg gebracht“, heißt es in der Mitteilung.

Das Problem seien vielmehr die technischen Rahmenbedingungen und fehlende Hilfsangebote. Ohne Eigeninitiative gehe nichts, denn von der Kultusverwaltung sei „nahezu keine fachliche Unterstützung“ zu erwarten.

Probleme bei Wartungen der digitalen Infrastruktur

Lehrerinnen und Lehrer machten Videokonferenzen häufig mit eigens dafür angeschafften und privat finanzierten Laptops. Sie bildeten sich selbst fort und seien im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. „Angebote in der Lehrerfortbildung sind hingegen Mangelware.“

Als besonders ärgerlich empfinden die Schulleitungen „umständliche bürokratische Hürden“, die es nahezu aussichtslos machten, Schulen mit einem Glasfaseranschluss auszurüsten. Problematisch sei die Wartung der Computer und der digitalen Infrastruktur. Auch hier würden die Schulen „sehr häufig allein gelassen“.

Es sei zudem absehbar gewesen, dass die Server für die Lernplattform Moodle überlastet seien. „Umso ärgerlicher ist es, dass es die Verantwortlichen in der Kultusverwaltung in den vergangenen Monaten versäumt haben, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, damit solche Pannen nicht passieren.“

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