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Alternative zum Einschlag

Förster Peter Wohlleben warnt vor der Abholzung im geschädigten Schwarzwald

Herbe Kritik: Peter Wohlleben, Deutschlands bekanntester Förster, hält nichts vom Abholzen der vom Klimawandel geschädigten Wälder. Hier sagt der Bestsellerautor, was man statt dessen tun könnte.

Peter Wohlleben
Unbequemer Mahner: Peter Wohlleben ist dafür, die vom Klimawandel geschädigten Wälder sich selbst zu überlassen. Foto: Tobias Wohlleben

Ein Baumsterben wie im Harz mag auch Peter Wohlleben für den Schwarzwald nicht ausschließen. „Das kann in Abhängigkeit von Standort, Temperaturen und Niederschlägen dort natürlich auch passieren“, sagt Deutschlands bekanntester Förster.

Gleichzeitig warnt der in der Eifelgemeinde Wershofen lebende 58-Jährige eindringlich davor, die vom Borkenkäfer geschädigten Waldbestände großflächig abzuholzen.

Ein Bild des Scheiterns der klassischen Waldwirtschaft.
Peter Wohlleben, Bestsellerautor

Kahlschläge wie im Harz sind für Wohlleben ein „schwerer Fehler“ und zeigen aus seiner Sicht „ein Bild des Scheiterns der klassischen Waldwirtschaft“. Die Folgen sind für ihn klar: „Diese Flächen heizen sich gnadenlos auf und verschärfen den Stress für benachbarte Bestände.“

Und weil Regenwolken obendrein einen großen Bogen darum machen, verstärke man durch den großflächigen Einschlag die Folgen des Klimawandels noch. Wohlleben weist außerdem darauf hin, dass der unvermeidliche Einsatz schwerer Holzerntemaschinen das Ökosystem im Boden schädige und den Aufwuchs neuer Bäume erschwere.

Man macht das Ökosystem zweimal kaputt.
Peter Wohlleben, Bestsellerautor

Für einen „Riesenfehler“ hält der durch sein Eintreten für eine ökologisch wie ökonomisch nachhaltige Waldwirtschaft bekannte Bestsellerautor („Der lange Atem der Bäume“) übrigens auch die gezielte Anpflanzung angeblich klimaresistenter Baumarten: „Man macht das Ökosystem zweimal kaputt und schafft im Übrigen keinen neuen Wald, sondern allenfalls Baumplantagen.“ Er empfiehlt, den geschädigten Wald sich selbst zu überlassen und ist überzeugt, langfristig einen neuen Bewuchs mit besserer Holzqualität zu erhalten.

Holz ist ein schmutziger Brennstoff.
Peter Wohlleben, Bestsellerautor

Apropos Wald: Der ist für Wohlleben vor allem als Kohlendioxidspeicher wertvoll. Verbrennen kommt für ihn auch in Zeiten der knappen Energie-Ressourcen nicht in Betracht: „Holz ist ein schmutziger Brennstoff“, sagt er und verweist auf den zusätzlichen Ausstoß von Treibhausgasen und Feinstaub. Seiner Ansicht nach dürfte Holz nur zum Hausbau sowie für die Herstellung von Möbeln verwendet werden.

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