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Auswirkungen auf Landwirtschaft

Frühling in Baden-Württemberg: Trockener März führt zu hoher Waldbrandgefahr

Der Frühling kehrt ein. Doch Wetterexperten beobachten die jüngsten Entwicklungen mit Sorge: Der ausbleibende Regen sorgt für erhöhte Waldbrandgefahr. Und könnte auch für die Landwirtschaft problematisch werden.

Es blüht: In der Region, wie hier im Bühler Stadtteil Altschweier, bricht der Frühling in der Natur aus.
In der Region, wie hier im Bühler Stadtteil Altschweier, bricht der Frühling aus. Die warmen Temperaturen haben aber auch Nachteile. Foto: Wilfried Lienhard

Mit blauem Himmel, stundenlangem Sonnenschein und angenehmen 20 Grad macht sich der Frühling im Südwesten bemerkbar. Nach den aktuellen Prognosen sollen die hohen Temperaturen auch noch die kommenden Tage in ganz Deutschland so bleiben. Nur die Nächte sind weiterhin frostig.

Wer sich also nach dem grauen Winter auf Sonnenstunden gefreut hat, kommt nun ausreichend auf seine Kosten. „Bis nächste Woche Mittwoch bleibt es hier so trocken. Das Hoch ist sehr stabil“, sagt BNN-Wetterexperte Dominik Jung. Der Wetterdienstleiter aus Wiesbaden sieht der Entwicklung allerdings auch besorgt entgegen. Denn für die Natur verheißt der zunächst ausbleibende Regen nichts Gutes.

„Das Hoch Peter kommt aus Osten und hängt stabil über uns“, sagt Jung. Von Osteuropa bis zu den britischen Inseln, von Skandinavien bis nach Italien, hat es ganz Europa fest im Griff. „Nur in der Türkei und in Griechenland hat es geschneit.“ Somit ist der März nach bisherigem Stand viel zu trocken.

Das Monats-Soll an Regentagen wird im Südwesten im März bei Weitem nicht erfüllt. In Rheinstetten, wo solche Messungen für die Karlsruher Region vorgenommen werden, hat es etwa zehn Liter geregnet. Das entspricht einem Wert von 18,5 Prozent. „Wir nähern uns schon dem Monatsende und da sollten wir ja schon deutlich den 50 Prozent näherkommen“, sagt Jung.

Der ausbleibende Regen hat zur Folge, dass auch die Natur extrem darunter leidet. Es besteht aktuell etwa eine hohe Waldbrandgefahr: „Es gibt fünf Gefahr-Stufen, und wir haben in der Umgebung Karlsruhe die Stufe drei erreicht. Das bedeutet, hier herrscht aktuell eine hohe Waldbrandgefahr.“

Trockenheit kann Problem für die Landwirtschaft werden

Wenn die Trockenperiode noch in den April hinein anhält, muss mit weiteren weitreichenden Folgen gerechnet werden, erklärt der Wetterexperte. „Die Blumen halten die Trockenheit aus, schlimmer ist es aber für die Landwirtschaft.“

Da März und April in der Natur als Wachstumsmonate gelten, braucht es in dieser Zeit viel Wasser. Kommt keines vom Himmel, fällt auch die Ernte entsprechend schlecht aus. „Und das ist ohnehin gerade schwierig durch den Ukraine-Krieg und Konflikt mit Russland“, sagt Jung. Russland hat den Export von Getreiden zeitweise gestoppt.

Noch sei aber bezüglich der kommenden Ernte nichts entschieden, besänftigt er: „Es kann ja noch im April regnen. Das weiß man heute noch nicht.“

Die bisherige Entwicklung bereitet dem Wetterfachmann aber weiterhin Sorgen. Aber kam es denn auch schon in der Vergangenheit zu einem derart trockenen März? „Dieser März ist deutschlandweit gesehen auf dem besten Weg, der trockenste März seit Beginn der Wetteraufzeichnung zu werden. Das allein sagt ja schon einiges aus.“ Diese Aufzeichnungen gibt es in Deutschland seit 1881.

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