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VfB Stuttgart

Führungsteam des VfB Stuttgart wird immer kleiner

Beim VfB Stuttgart vergeht derzeit fast kein Tag ohne einen Rücktritt. Nun verlässt auch Vizepräsident Gaiser den Krisenclub. Dadurch sind kaum noch Führungskräfte übrig. Und jetzt?

Bernd Gaiser, Mitglied des VfB-Präsidiums, nimmt an einer Pressekonferenz teil.
Bernd Gaiser, Mitglied des VfB-Präsidiums, nimmt an einer Pressekonferenz teil. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Wer ist eigentlich noch da? Da sich mittlerweile fast jeden Tag eine neue Führungskraft vom VfB Stuttgart verabschiedet, erscheint diese Frage gar nicht so abwegig. Nach der Abberufung der beiden Vorstände Stefan Heim und Jochen Röttgermann ist Clubchef Thomas Hitzlsperger als einziges Vorstandsmitglied übrig geblieben. Und weil am Mittwoch auch noch Bernd Gaiser sein Amt als Vizepräsident sowie seinen Aufsichtsratsposten niederlegte, sitzt im Präsidium derzeit nur noch Präsident Claus Vogt. Hitzlsperger und Vogt also: die beiden Alphatiere, mit denen der beispiellose Machtkampf beim VfB begann, sind sozusagen die letzten Verbliebenen.

„Eine konstruktive Zusammenarbeit im Präsidium ist leider nicht möglich. Die Werte von Claus Vogt entsprechen nicht meinen Werten“, begründete der 59-jährige Gaiser seinen Rückzug in einer Vereinsmitteilung. Zuvor war bereits der andere Vizepräsident Rainer Mutschler zurückgetreten und hatte ähnliche Gründe angegeben.

Gegen Vogts Willen hatten beide erst vor wenigen Tagen noch für eine Verschiebung der Mitgliederversammlung auf den 28. März gestimmt. Auch das dürfte nun hinfällig sein. Unter bestimmten Umständen könnte Vogt die Veranstaltung nun auf den von ihm favorisierten Termin im Sommer legen.

Gaiser betonte, dass sein Rückzug nichts mit dem Datenskandal zu tun habe. Die Affäre um die mutmaßliche Weitergabe etlicher Mitgliederdaten an Dritte ist Ursprung und aktueller Treiber der schweren Führungskrise bei den Schwaben. Er habe die Untersuchung dazu „weder beeinträchtigt, noch verzögert, noch war ich in irgendeiner Form in diese Vorgänge eingebunden“, sagte Gaiser.

Wohl wegen dieser Datenaffäre waren zuvor die Vorstände Heim und Röttgermann vom Aufsichtsrat abberufen worden. In den kommenden Tagen dürften sogar weitere personelle Konsequenzen folgen, da noch andere VfB-Angestellte mutmaßlich an der Datenaffäre beteiligt waren.

Vogt und Hitzlsperger dürften dagegen bleiben. Zumindest für das Präsidium braucht der VfB nun kurzfristig eine Vizepräsidentin oder einen Vizepräsidenten als Interimslösung bis zur nächsten Mitgliederversammlung, da das Gremium nur mit mindestens zwei Mitgliedern beschlussfähig ist.

Die noch größere Frage aber ist, ob und wie Vogt und Hitzlsperger künftig zusammenarbeiten können. Mit einem ungewöhnlich scharfen Angriff auf Vogt hatte Hitzlsperger den Machtkampf kurz vor Silvester öffentlich gemacht. Mittlerweile ziehen sich immer mehr Widersacher des Präsidenten zurück. Wer noch folgt, ist offen.

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