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Tipps für Autofahrer

Was es mit dem gelben Staub in Baden-Württemberg auf sich hat

Autos, Straßen, Fensterscheiben, Gartenmöbel: Vieles ist in Baden-Württemberg momentan von einem gelben Schleier überzogen. Um Saharastaub handelt es sich diesmal aber nicht.

Gelber Pollenstaub auf Auto
Gelber Staub: Um Sand aus der Sahara handelt es sich auch hier in Pfinztal-Kleinsteinbach diesmal nicht. Foto: Tanja Starck

Im Frühjahr färbte Saharastaub den Himmel über Baden-Württemberg gelb-braun. In diesen Tagen legt sich wieder ein gelber Schleier auf Autos, Fensterscheiben und Gartenmöbel in der Region. Schuld sind nicht Sandkörner aus der Wüste, sondern die Pollen heimischer Pflanzen – vor allem Fichtenpollen.

Warum der Nadelbaum dieses Jahr so stark blüht, was das für Allergiker bedeutet und wie Autofahrer ihre Fahrzeuge am besten von der Staubschicht befreien, haben die BNN zusammengefasst.

Fichte
Schuld am gelben Staub: Die Fichte, die dieses Jahr besonders stark blüht. Foto: Tanja Starck

Warum sind momentan so viele Fichtenpollen unterwegs?

Die Fichte ist im Mastjahr, erklärt Simon Boden vom Forstamt des Landkreises Karlsruhe. Das bedeutet: Sie hat besonders viele Blüten, die ihre Samen abwerfen. Bereits 2018 und 2020 habe die Fichte ähnlich stark geblüht. Eigentlich komme das nicht so häufig vor. Aber der Klimawandel verstärke eine Art „Angstblüte“. Hitzesommer und Dürreperioden versetzen die Bäume in Stress. Um zu überleben, versuchen sie sich vermehrt fortzupflanzen und produzieren mehr Samen als sonst. Dazu kommt: Wegen des trockenen und sonnigen Wetters verteilen sich die Pollen momentan besonders gut. „Die Witterung ist ideal für Pollenflug“, sagt Christina Endler vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes in Freiburg. Der Wind wirbele die Pollen auf und trage sie teils kilometerweit.

Welche Folgen haben Mastjahre für die Fichten?

Ein Mastjahr kostet die Bäume viel Kraft. Sie stecken mehr Energie in die Produktion von Samen und dafür weniger in die Bildung von Holz, sagt Simon Boden vom Forstamt. Die Folge: Sie sind geschwächt und anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer.

Wann lässt der Pollenflug nach?

Laut Waldexperte Boden sind die Pollen von April bis Juni im Umlauf. Christina Endler vom Wetterdienst rechnet damit, dass die Pollenbelastung bereits Anfang nächster Woche zurückgeht, wenn es in Baden-Württemberg wieder mehr regnet.

Stellen die Fichtenpollen eine Gefahr für Allergiker dar?

Nein. Fichtenpollen sind für Allergiker ungefährlich, weil die Pollen zu groß für den menschlichen Körper sind. Allergische Reaktionen liegen eher an anderen Baum- und Gräserpollen.

Was müssen Autofahrer beachten, die ihren Wagen von der Staubschicht befreien wollen?

Der Pollenstaub ist für den Autolack erst einmal ungefährlich und verursacht keine Kratzer, erklärt Corinna Müller-Kraus, Sprecherin des ADAC Nordbaden. Sie rät dennoch, nicht zu lang mit der Autowäsche zu warten, weil sich die Pollen mit Staub oder Schmutz vermischen können. Das Auto sollte man nicht mit dem Schwamm reinigen, sondern mit Wasser in einer Waschbox abspritzen. Scheiben und Scheibenwischer reinigt man laut Müller-Kraus am besten mit lauwarmem Wasser und einem Tuch. Die Windschutzscheibe sollte man nicht mit dem Scheibenwischer säubern – sonst entsteht ein gelber Schmierfilm. Nach der Wäsche können Autofahrer den Lack mit Wachs konservieren. Dann haftet der Pollenstaub nicht mehr so gut und man kann ihn leichter entfernen.

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