Die Vize-Vorsitzende der Grünen im Bund und Bewerberin um den Parteivorsitz, Ricarda Lang, möchte als Vorsitzende neue Schwerpunkte setzen. „Allein dadurch, dass wir jetzt Regierungspartei sind, werden die künftigen Parteivorsitzenden zwangsläufig andere Akzente setzen und auch eine andere Rolle spielen – neue Zeiten, neue Antworten“, sagte Lang der „Badischen Zeitung“ in Freiburg (Dienstag).
Ihr persönlich sei die Verbindung von sozialen und ökologischen Themen besonders wichtig, sagte die 27-Jährige. Sie sei bei einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen und wisse sehr genau, wie es sich anfühle, wenn man Ende des Monats finanziell kaum über die Runden komme.
Zudem machte Lang, die für den baden-württembergischen Wahlkreis Backnang/Schwäbisch-Gmünd im Bundestag sitzt, deutlich, dass ihre Aufgabe als Parteivorsitzende auch darin bestehe, über diese Regierungsperiode hinaus zu denken. „Es geht darum, das inhaltliche Profil der Partei weiter zu schärfen.“
Die Parteilinke aus Filderstadt im Kreis Esslingen bewirbt sich zusammen mit dem Außenpolitiker Omid Nouripour um den Vorsitz bei den Grünen. Die Sozialpolitikerin zog im Herbst erstmals in den Bundestag ein und verhandelte für die Grünen in den Koalitionsgesprächen federführend im Bereich Gleichstellung und Vielfalt.