Die angekündigte Wiederauflage des Modellprojekts „Grundschule ohne Noten“ wird nicht überall begeistert aufgenommen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) betonte, der erste Anlauf im Schuljahr 2013/2014 habe Eltern und Lehrer bereits überzeugt, bevor er gestoppt worden sei.
Dagegen kritisierte die FDP das Projekt. „Wer glaubt, dass man Kindern etwas Gutes tut, wenn man Hürden aus den Schulen herausnimmt, der irrt“, sagte FDP-Bildungsexperte Timm Kern am Montag. An den Grundschulen gehe es darum, sich grundlegende Fertigkeiten anzueignen und eben nicht auswendig zu lernen.
Nach den Plänen des Kultusministeriums sollen Jungen und Mädchen an 39 Schulen von der ersten bis zur vierten Klasse und vom kommenden Schuljahr an keine Zensuren mehr bekommen. „Am Ende wollen wir vergleichen, wie es um die Unterrichtsqualität und die Leistungen der Schüler bestellt ist“, sagte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Montag).
Ein solcher Testlauf war bereits im Koalitionsvertrag von Grün-Schwarz vereinbart worden. Schon vor fast zehn Jahren hatte es im Südwesten einen solchen Schulversuch gegeben.