Im Supermarkt tragen sie Maske, halten Abstand, doch wenn sie vor dem Markt auf einen Bekannten treffen, fallen die Masken. Das Germersheimer Gesundheitsamt hat ganz genau hingeschaut, wo sich die Menschen anstecken. Das kurze Gespräch ohne Maske und ohne Abstand vor dem Supermarkt könne für eine Ansteckung schon ausreichen, erklärte Landrat Fritz Brechtel daraufhin. Außerdem gebe es „zahlreiche Hinweise, dass Infektionen vor oder in Schnellimbissen oder bei Lieferdiensten erfolgt sind“. Und eben vor und in den Supermärkten.
Selten analysiert ein Gesundheitsamt die Infektionsherde so genau. Tatsache ist: Oftmals lässt sich nicht genau sagen, wo sich ein Mensch angesteckt hat. Und oftmals sind die Behörden mit der Bewältigung der Krise ohnehin am Rande der Belastbarkeit. In Germersheim haben sich die Experten gerade wegen der damals steigenden Inzidenzwerte an die Nachverfolgung gemacht. Auch in der Region versuchen die Gesundheitsämter, Infektionsherde zu bestimmen. So gut es geht.
Die Kontaktverfolgung ist eines der größten Probleme, heißt es beim Gesundheitsamt Rastatt. Nur die Hälfte aller Infizierten können demnach Angaben zur möglichen Infektionsquelle machen. Behörde und Stadt betonen immer wieder, dass der grundsätzlich lasche Umgang mit den Hygieneregeln die Infektion angeheizt habe.