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JU in Baden-Württemberg empört: Bayerisches Foulspiel gegen Schäuble

Der Landesvorsitzende der JU in Baden-Württemberg reagiert empört auf die Forderungen der Kollegen aus Bayern. Diese forderten, dass Wolfgang Schäuble auf sein Mandat verzichten solle.

Philipp Bürkle, Landesvorsitzender der Jungen Union in Baden-Württemberg.
Philipp Bürkle, Landesvorsitzender der Jungen Union in Baden-Württemberg. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archiv

Der Chef der Jungen Union im Südwesten hat empört darauf reagiert, dass sein bayerischer Amtskollege Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble zum Rückzug aus dem Bundestag aufgefordert hat. Der 79-jährige Schäuble sei ein „sehr verdienter Politiker, der über Jahrzehnte die Politik Deutschlands und der Union entscheidend mitgeprägt hat“, sagte der baden-württembergische JU-Landesvorsitzende Philipp Bürkle am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Nun zu fordern, dass Schäuble zurückzutreten hat, ist respektlos und ein grobes Foulspiel.“

Annegret Kramp-Karrenbauers und Peter Altmaiers Verzicht auf ihre Mandate verdient großen Respekt und ist ein Zeichen für den Aufbruch.
Christian Doleschal, Landesvorsitzender der Jungen Union in Bayern

Zuvor hatte der bayerische JU-Chef Christian Doleschal dem „Spiegel“ gesagt: „Annegret Kramp-Karrenbauers und Peter Altmaiers Verzicht auf ihre Mandate verdient großen Respekt und ist ein Zeichen für den Aufbruch.“ Der Vorsitzende des CSU-Parteinachwuchses ergänzte: „Diesen mutigen Schritt im Dienst für eine Erneuerung der Union dürften ruhig auch andere gehen. Darüber sollten vor allem diejenigen nachdenken, die seit mehreren Jahrzehnten im Bundestag sind - beispielsweise Wolfgang Schäuble.“

Besser wäre es, wenn sich Christian Doleschal um die eigene Partei in Bayern kümmert.
Philipp Bürkle, Landesvorsitzender der Jungen Union in Baden-Württemberg

Bürkle empfahl der JU in Bayern, zunächst vor der „eigenen Haustüre zu kehren“. „Besser wäre es, wenn sich Christian Doleschal um die eigene Partei in Bayern kümmert.“ Die Junge Union Baden-Württemberg habe sieben Mitglieder per Direktmandat in den Bundestag bringen können, die JU Bayern nur drei.

Schäuble hatte am Dienstag über seinen Sprecher erklären lassen, dass er für eine Kandidatur für den CDU-Bundesvorstand nicht mehr zur Verfügung stehe. Im Bundestag will der 79-Jährige aber bleiben - anders als Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer und Wirtschaftsminister Altmaier (beide CDU), die den Verzicht auf ihr Mandat angekündigt hatten, um damit den Weg für jüngere Parteifreunde freizumachen.

Schäuble seit 1972 im Bundestag

Schäubles Sprecher verwies am Dienstag darauf, dass Schäuble in seinem Wahlkreis in Offenburg wieder das Direktmandat gewonnen hatte. „Er beabsichtigt, das Direktmandat über die volle Wahlperiode wahrzunehmen“, sagte er. Schäuble sitzt seit 1972 im Bundestag. Der ehemalige Bundesfinanzminister hatte im Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder um die Kanzlerkandidatur klar auf Seiten von Laschet gestanden. Am Ende folgte die CDU-Spitze seiner Empfehlung.

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