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Studie zur Corona-Pandemie

Konstanzer Wissenschaftler untersuchen Misstrauen in der Corona-Krise

Die Universität Konstanz hat vor kurzem eine Studie veröffentlicht, in der die Wissenschaftler das Verhältnis von Politik und Gesundheitssystem untersucht haben. Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass das Vertrauen in das Gesundheitssystem stark von der politischen Orientierung der Befragten abhängig ist. Demnach spielt die Parteinähe eine besondere Rolle für das Vertrauen innerhalb der Corona-Krise.

Ein Mann zeigt einen Abstrich für das Testverfahren auf das Virus SARS-CoV-2.
Das Vertrauen in das Gesundheitssystem hängt in der Corona-Pandemie auch von politischen Einstellungen und Überzeugungen ab. (Symbolbild) Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Generell schätzt die Bevölkerung die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems grundsätzlich als hoch ein. 67,6 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ein „sehr hohes“ oder „hohes“ Vertrauen haben, im Falle einer eigenen Corona-Erkrankung die notwendige Versorgung zu bekommen, wie der Politikwissenschaftler Marius Busemeyer am Dienstag mitteilte.

Die Zustimmungswerte unterschieden sich laut Studie jedoch deutlich, als die Wissenschaftler die politische Einstellung der Befragten mit in ihre Auswertung einbezogen. Während diejenigen, die die Grünen unterstützen, zu 80,4 Prozent dem Gesundheitssystem vertrauen, tun dies nur 44,1 Prozent der AfD-Unterstützer. Bei CDU und CSU beträgt die Quote 79,5 Prozent, bei der SPD 73,8 Prozent, bei der FDP 76,1 Prozent und und bei der Linke 75,8 Prozent.

Außerdem stellten die Konstanzer Forscher fest, dass sowohl Besserverdiener als auch ältere Menschen ein besonders hohes Vertrauen in das Gesundheitssystem äußerten. Eine größere Unzufriedenheit herrsche allerdings gegenüber der Informationspolitik der Bundesregierung. Im Bevölkerungsdurchschnitt seien lediglich 48,2 Prozent der Meinung, dass die Bundesregierung „ziemlich“ oder „sehr wahrheitsgetreu“ informiert habe.

Auch bei diesem Thema seien AfD-Sympathisanten besonders misstrauisch. Nur 11,9 Prozent von ihnen glaubten an eine „ziemlich“ oder „sehr“ wahrheitsgetreue Informationslage. Im Gegensatz dazu bringen die Wähler von Grünen mit 69,4 Prozent und die Anhänger von CDU und CSU mit 66 Prozent wesentlich mehr Vertrauen für der Informationspolitik der Regierung auf. Bei der SPD sind es 61,1 Prozent, bei der FDP 54,3 und bei den Linken 53,1 Prozent.

Bei ihre repräsentative Untersuchung von April bis Mai diesen Jahres hatten die Mitarbeiter der Universität Konstanz rund 3.200 Menschen in Deutschland befragt.

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