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Bildung

Kultusministerin: Dürfen Schularten nicht gegeneinander ausspielen

Der Philologenverband hat die Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg kritisiert. Daraufhin forderte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) mehr Solidarität.

Wird es bald Informatik als Pflichtfach in der Schule geben? Ein Experten-Gutachten plädiert dafür.
Die verschiedenen Schularten schneiden in den Kompetenztests verschieden ab. Foto: Peter Kneffel/dpa

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hat zu mehr Solidarität zwischen den Schularten aufgerufen. Es sei nicht akzeptabel, wenn der Philologenverband (PHV) nach dem jüngsten Bildungstest der Gemeinschaftsschule die Daseinsberechtigung abspreche, sagte sie bei der Jahrestagung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Freitag in Sindelfingen. „Das geht nicht“, fügte sie mit Blick auf die Kritik der organisierten Gymnasiallehrer an der „Schule für alle“ hinzu. Man dürfe die Schularten nicht gegeneinander ausspielen.

PHV sieht „Komplettversagen“ bei den Gemeinschaftsschulen

Dafür erhielt Schopper den meisten Applaus der 250 Delegierten. Sie werde mit dem PHV-Landeschef Ralf Scholl darüber das Gespräch suchen. Dieser sieht im Abschneiden der Gemeinschaftsschüler bei den sogenannten Vergleichsarbeiten Vera 8, die in Form von Tests den Kompetenzstand von Schülerinnen und Schülern im Ländervergleich untersuchen, ein „Komplettversagen“ der Schulart. Schopper wies auf die im Unterschied zur Schülerschaft an den Gymnasien große Heterogenität der Schülerinnen und Schüler an den Gemeinschaftsschulen hin.

Es ist unsäglich, wie auf die Gemeinschaftsschulen eingedroschen wird.
Monika Stein, GEW-Landeschefin

GEW-Landeschefin Monika Stein pflichtete der Ministerin bei. „Es ist unsäglich, wie auf die Gemeinschaftsschulen eingedroschen wird.“ In Gemeinschaftsschulen lernen Schülerinnen und Schüler auf Haupt-, Real- und Gymnasialniveau zusammen.

Schopper fordert größere Bildungsgerechtigkeit

Schopper betonte, sie wolle soziale Herkunft und Bildungserfolg entkoppeln. Um eine größere Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, werde sie sich künftig an einem Index mit sozio-ökonomischen Daten orientieren. Davon verspreche sie sich eine zielgenaue Ressourcensteuerung. „Das heißt aber nicht, dass wir Ressourcen vom Stuttgarter Killesberg in den Hallschlag tragen.“

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