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Hohe Nachfrage erwartet

Landesregierung fördert weiter E-Mobilität

Im Kampf gegen den Klimawandel müssen mehr E-Autos auf die Straßen. Zusätzlich zur Förderung des Bundes hilft das Land Baden-Württemberg Verbrauchern beim Umstieg – aber nur unter bestimmten Bedingungen. In der Opposition stößt das Programm auf Kritik.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen).
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann verteidigt sein Förderprogramm für E-Mobilität. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) rechnet nach einem eher verhaltenen Start seines Förderprogramms für E-Mobilität mit einer deutlich höheren Nachfrage im laufenden Jahr. Für den „BW-e-Solar-Gutschein“ des Landes wurden nach Angaben des Ministeriums seit dem Start am 1. Dezember 2021 bislang 200 Anträge eingereicht. „Ich bin sehr zufrieden damit. Das Programm läuft erst eine relativ kurze Zeit, und die Menschen brauchen Zeit, um Anschaffungsentscheidungen treffen zu können“, sagte Hermann der Deutschen Presse-Agentur. „Ich rechne damit, dass die Fördersumme im Laufe des Jahres schnell ausgeschöpft sein wird.“

Wer ein neues rein elektrisches Fahrzeug kauft und gleichzeitig eine Photovoltaikanlage betreibt, kann die Förderung des Landes in Höhe von 1000 Euro erhalten. Zusätzlich gibt es eine Summe von bis zu 500 Euro, wenn eine Wandladestation für E-Autos angebracht wird. „Meine Idee des Programms ist, dass die Leute nicht bloß E-Autos kaufen, sondern auch selber grünen Strom für deren Nutzung produzieren“, sagte Hermann. Im Fördertopf sind insgesamt sechs Millionen Euro.

Kritik an dem Programm kommt von der Opposition. Der FDP-Landtagsabgeordnete Friedrich Haag bemängelt, dass die Förderung auch bei bereits fertiggestellten und finanzierten Photovoltaikanlagen ausgezahlt wird und verweist auf die ohnehin schon bestehende Förderung des Bundes in Höhe von bis zu 9000 Euro für die Anschaffung eines E-Fahrzeugs. Die zusätzlichen Landesmittel für Käufer mit eigener Solaranlage flössen „sicherlich nicht an die Bedürftigsten“, sagte Haag, der auch Mitglied im Verkehrsausschuss des Landtags ist, den „Stuttgarter Nachrichten“.

Hermann findet Kritik „bizarr“

„Wir haben überlegt, ob die Förderung nur bei Neuanschaffungen eines Solardachs infrage kommen soll, das hätten wir aber als ungerecht empfunden. Denn wir wollen E-Mobilität und Solarenergie gleichzeitig fördern“, sagte Hermann in Reaktion auf die Kritik. „Die FDP hat immer kritisiert, dass „dreckiger“ Strom für E-Autos genutzt werde. Genau dagegen wirkt unser Programm. Insofern finde ich es bizarr, dass ausgerechnet die FDP dieses Programm kritisiert.“ Es gehe nicht darum „den Leuten Geld hinterherzuwerfen, sondern Anreize zu schaffen.“

Zudem sei es „in Baden-Württemberg gerade im ländlichen Raum nicht so, dass nur Reiche ein Haus haben“, sagte der Minister. „Perspektivisch kann ich mir auch vorstellen, dass Nicht-Hausbesitzer mit vergleichbaren Anteilen an einer größeren Photovoltaikanlage ebenfalls bei der Förderung berücksichtigt werden.“

Baden-Württemberg hatte 2021 laut Kraftfahrt-Bundesamt mit 31,7 Prozent den höchsten Anteil von reinen Elektroautos und Plug-in-Hybriden aller Bundesländer bei den Neuzulassungen. „Das sehe ich auch als Erfolg unserer transformationsorientierten Politik, mit der wir auch im Land ein dichtes Netz an Ladesäulen angestoßen haben“, sagte Hermann.

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