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Regierung

Lehrermangel: Größere Schulklassen nicht ausgeschlossen

Der akute Lehrermangel stellt das Land Baden-Württemberg vor eine große Herausforderung. Als mögliche Lösung sind nun größere Schulklassen im Gespräch.

Winfried Hermann nimmt an einer Regierungs-Pressekonferenz teil.
Die Obergrenze für eine Klassengröße könnte möglicherweise angehoben werden. Foto: Marijan Murat/dpa

Angesichts von Personalmangel und einer hohen Zahl junger Ukraine-Flüchtlinge schließt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auch größere Schulklassen nicht gänzlich aus. Es würden zwar zunächst andere Wege ausprobiert, um die Zahl der Lehrkräfte zu erhöhen und die Unterrichtsversorgung zu sichern, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart und verteidigte erneut seinen jüngsten Brandbrief an die Schulen zur Arbeitszeit von Lehrern.

„Aber wir haben natürlich noch etwas in der Tasche, um das zu lösen. Das wäre die Erhöhung des Klassenteilers.“ Abgesehen von Vorwürfen und Kritik erhalte er keine Vorschläge von Lehrerverbänden, was in dieser „akuten Mangellage“ getan werden könne. Der Klassenteiler ist der Richtwert, ab dem eine Klasse in zwei Klassen aufgeteilt wird. Er ist seit 2004 als rechnerische Größe definiert und dient als Grundlage für die Lehrerzuweisung.

Klassenteiler ist letzte „Patrone“

Auch die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hatte vor wenigen Tagen in einem Interview gesagt: „Der Klassenteiler ist aktuell so etwas wie die letzte Patrone.“ Sie wolle zwar nicht die Klassen vollstopfen, sagte sie dem „Mannheimer Morgen“. Es sei ihr aber bewusst, dass es ziemliche Ungerechtigkeiten gebe. „Wir haben kleine Grundschulen, die mit dem Klassenteiler nie in Berührung kommen, während in Städten wie Mannheim oder Stuttgart Klassen aus allen Nähten platzen.“

In Baden-Württemberg liegt die Untergrenze für eine Klassengröße derzeit in allen Schularten bei 16 Kindern oder Jugendlichen. In der Grundschule wird eine Obergrenze bei 28 Schülerinnen und Schülern gezogen, in Haupt- oder Realschule sowie im Gymnasium bei 30.

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