Wenn der Himmel leuchtet: So sieht Lichtverschmutzung in der Nacht aus
Langzeitbelichtung, Infrarotaufnahme und Satellitenbild zeigen es deutlich – Lichtverschmutzung ist ein Problem. Bereits vor Jahren wurde die zunehmende Lichtverschmutzung als eine Ursache für den Schwund von Insekten, Verhaltensstörungen bei Tieren und schlechten Schlaf bei Menschen identifiziert. Zwar wurde die Lichttechnik mit der Einführung der effizienten LED verbessert, dennoch gibt es besonders in den Städten immer noch ein Übermaß an Licht, das dazu noch zu grell scheint und schlecht ausgerichtet ist. Einige Kommunen wollen sich mit der hellen Not aber nicht abfinden und gehen bei dem Schutz der dunklen Nächte mit gutem Beispiel voran.
Wenn künstliches Licht, zum Beispiel von Werbeschildern oder Straßenlaternen, an Wasserdampftröpfchen und Staubpartikeln gestreut wird, hellt sich für den Beobachter am Boden der Himmel deutlich auf. Von Erhöhungen kann man besonders in den bewölkten oder nebligen Nächten gut beobachten, wie die Lichtverschmutzung kleine und große Lichtglocken über Städten erzeugt.
Foto: elleon/imago images/Panthermedia
Besonders in größeren Städten, in denen nachts viele Quellen von schlecht ausgerichtetem und nicht abgeschirmten Licht strahlen, kann man einen sogenannten „skyglow“ beobachten, ein Himmelsleuchten. Es erschwert die Beobachtung von Sternen und erzeugt bei manchen Menschen ein Gefühl von Unwohlsein, weil sie sich von der Natur entkoppelt fühlen.
Foto: A. Mengel
Dieses Satellitenbild der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigt ein riesiges nächtliches Lichtermeer in Europa. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2012, seitdem hat das Ausmaß an Lichtverschmutzung auf dem Kontinent weiter zugenommen.
Foto: Planet Observer \ UIG via www.im imago images/Planet Observer \ U
Diese Grafik der Nachthelligkeit in Deutschland nach Daten von Satellitenbildern zeigt, wo es im südlichen Teil Deutschlands nachts zu viel Licht gibt (rote Flecken). Besonders betroffen sind große Stadtgebiete und stark urbanisierte Regionen.
Foto: Sabine Frank
Mehr Licht! Das dachten sich die Organisatoren der Feier zum zum 300. Stadtgeburtstag von Karlsruhe im Jahr 2015 - und richteten 32 Lichtsäulen in den Nachthimmel. Jede von ihnen stand steht für eine historische Persönlichkeit, die in Karlsruhe gewirkt hat oder in der Stadt geboren war. Die Lichtshow kam gut an - bei Menschen, bei Insekten und Vögeln wahrscheinlich weniger.
Foto: Uli Deck / dpa
Manche mögen sie romantisch finden, andere unheimlich - die erleuchtete Mondnacht unter der Hexenbuche vom Himmelsdunk. Eine Lichtglocke über der Stadt in der Mitte des Bildes deutet auf eine Lichtverschmutzung hin.
Foto: Jan Gensler
Künstliches Licht beeinflusst das Jagdverhalten von Fledermäusen: Manche Arten meiden ihre Reviere, wenn der Weg dorthin beleuchtet wird. Auf dem Bild sieht man den Ausflug von Fledermäusen in einer Stadt, aufgenommen mit einer Infrarotkamera.
Foto: Juliane Körner
Der Himmel mit unzähligen Sternen übersät, die Milchstraße deutlich erkennbar: Ein Beispiel dafür, wie Lichtverschmutzung erfolgreich reduziert werden kann, um die natürliche Dunkelheit der Nacht zurückzuholen. Das Bild wurde aufgenommen auf der Hohen Geba im Sternenpark Rhön (östlich von Fulda in Hessen).
Foto: G. Wynants
Sterne mit der Milchstraße stehen über dem Pfälzer Wald. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald hat das Projekt „Sternenpark Pfälzerwald“ ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für Lichtverschmutzung zu schärfen.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa
