Die baden-württembergische Ombudsstelle für die Flüchtlingserstaufnahme wurde in den Jahren 2019 und 2020 öfter eingeschaltet. In diesem Jahr kümmerte sich die Stelle um 128 Beratungs-, Hilfe- und Unterstützungsanfragen, dies teilte das Innenministerium am Mittwoch in Stuttgart mit. Im Vorjahr waren es nur 100 Fälle gewesen.
Bei den Anliegen ging es unter anderem um die lange Verweildauer während der Erstaufnahme, die Verlegung in andere Stadt- und Landkreise, Familienzusammenführungen, die Kostenübernahme medizinischer Behandlungen und der psychologischen Versorgung oder den Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen.
Die unabhängige Vermittlungsstelle wurde 2015 eingerichtet. Sie setzt sich laut Mitteilung für die Anliegen und Bedürfnisse der Flüchtlinge, Ehrenamtlichen und Mitarbeiter der Erstaufnahmeeinrichtungen ein. Die Ombudsstelle wird zudem bei verwaltungstechnischen Abläufen von beteiligten Institutionen und Behörden kontaktiert.
Baden-Württemberg ist laut Innenministerium bisher das einzige Bundesland mit einer derartigen Stelle. Sie soll vorerst bis Ende 2021 weitergeführt werden.