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Auf Fotos und Filmaufnahmen

Mehrere Menschen sichten Wolf im Bühler Waldhägenich

Zum ersten Mal wurde ein Wolf im Rheintal bei Bühl gesichtet. Der Wildtierbeauftragte des Landkreises Rastatt hat das bestätigt. Gleich mehrere Personen haben das Tier im Waldhägenich beobachtet.

In Bühl gesichtet: Gleich mehrere Personen haben im Waldhägenich einen Wolf beobachtet.
In Bühl gesichtet: Gleich mehrere Personen haben im Waldhägenich einen Wolf beobachtet. Foto: Ulrich Coenen

Das Landratsamt leitete diese Beobachtungen an das Wildtierinstitut der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg weiter. „Wir haben die Sichtung als wahrscheinlich eingestuft“, erklärt Wildtierbeauftragter Martin Hauser. „Sie wurde uns sehr glaubhaft und gut geschildert. Natürlich ist eine solche Wolfssichtung in letzter Konsequenz nicht beweisbar.“

Der Wildtierbeauftragte weist darauf hin, dass in der vergangenen Woche ein Wolf im Landkreis Karlsruhe gesichtet wurde. Beobachtungen wurden aus Bruchsal, Stutensee, Philippsburg und Linkenheim-Hochstetten gemeldet. Dabei wurden von einigen Beobachtern Fotos und Filmaufnahmen gemacht. „Die Beobachtungen in Bühl passen dazu“, meint Hauser. „Es ist durchaus möglich, dass ein Wolf durch die Rheinebene streift. Die Tiere können in einer Nacht Dutzende Kilometer zurücklegen.“

Über die Herkunft des Wolfs kann Hauser nur spekulieren. Sowohl eine Neuzuwanderung als auch ein Wolf aus dem Nordschwarzwald seien möglich. Junge Wölfe verlassen nach Auskunft des Experten im Alter von einem Jahr das Rudel und streifen auf der Suche nach einem neuen Territorium weit umher.

Wölfe in der Region: Geringe Gefahr für Menschen, große Gefahr für Tiere

Eine Gefahr für die Menschen in Bühl sieht der Wildtierbeauftragte nicht. „In den vergangenen Jahren gab es keinen einzigen Angriff von Wölfen auf Menschen in Deutschland“, stellt er fest. Gefahr bestehe allerdings für Nutztiere. Diese könne aber durch spezielle Schutzzäune deutlich reduziert werden. Solche Anlagen seien in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des Landes in großer Zahl entstanden.

Die Chance, einem Wolf in freier Wildbahn zu begegnen, hält Martin Hauser für sehr gering. „Wenn man sich ruhig verhält, wird das Tier von alleine weglaufen“, sagt er. Der Experte rät aber dringend davon ab, Wölfe zu verfolgen, um Fotos von ihnen zu machen. Hunde sollten auf jeden Fall angeleint werden. „Sonst kann es zu Konflikten kommen“, warnt der Fachmann.

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