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Unzureichender Datenschutz?

Microsoft-Pilotversuch des Kultusministeriums in Schulen beendet: Entscheidung absehbar

Die Entscheidung zum Einsatz der Lernsoftware Microsoft an den baden-württembergischen Schulen rückt näher. Das Projekt hatte im vergangenen Jahr mit 30 beruflichen Schulen begonnen und ist umstritten.

Das Microsoft-Logo ist in Issy-les-Moulineaux, außerhalb von Paris, an einem Bürogebäude zu sehen. Mit einer günstigeren Rechnervariante will Microsoft auch bei der Ausstattung von Schulen punkten.
Nach dem umstrittenen Microsoft-Pilotversuch wird nun eine Entscheidung des Kultusministeriums erwartet. Foto: Michel Euler/AP/dpa

Die Entscheidung zum Einsatz der umstrittenen Lernsoftware des US-Konzerns Microsoft an den baden-württembergischen Schulen rückt näher. Nach dem Ende eines Pilotprojektes des Kultusministeriums und des begleitenden Landesdatenschutzbeauftragten werden in der kommenden Woche die Beteiligten das Ergebnis erörtern.

„Es wird eine klare Empfehlung geben“, sagte Stefan Brink, der oberste Datenschützer des Landes, am Freitag. Kritiker lehnen das Microsoft-Produkt vor allem wegen aus ihrer Sicht unzureichenden Datenschutzes ab. 24 Verbände hatten am Freitag ein gemeinsames Positionspapier gegen die Plattform MS 365 veröffentlicht.

Das Projekt hatte im vergangenen Jahr mit 30 beruflichen Schulen begonnen, einige Gymnasien waren hinzugekommen. Untersucht wurde der Einsatz der Plattform in der Kommunikation der Lehrer und für die Schulverwaltung. An MS 365 scheiden sich nach Brinks Beobachtung die Geister: Den einen reichten die vom Land bereitgestellten Moodle und weitere Open-Source Produkte nicht aus. Andere kritisieren die herkömmliche Software als instabil. Beruflichen Schulen sei es wichtig, dass die Schüler professionelle Produkte nutzten, denen sie später in ihrem Arbeitsleben begegnen.

Brink plädiert dafür, die bestehenden Angebote zu verbessern, damit die Schulen zwischen diesen und einem etwaigen Angebot des US-Konzerns wählen können. Er hatte zu Beginn des Modellversuchs betont, es müsse sichergestellt werden, dass Hintergrunddaten nicht nach USA abflössen.

Die zwei Dutzend Bildungsverbände hatten das Kultusministerium vor der Einführung der Bildungsplattform MS 365 gewarnt. Die Software des US-Konzerns Microsoft stelle eine Gefahr für den Datenschutz, den Schulfrieden und die Rechtssicherheit dar, kritisieren Schüler, Eltern und Lehrerverbände in einem gemeinsamen Positionspapier.

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