Förster in den Wäldern bei Pfronstetten auf der Schwäbischen Alb gehen mit App und Drohne gegen den Borkenkäfer vor. Forstunternehmer Michael Widiner kann mit der selbst entwickelten App kranke oder umgestürzte Bäume auf einer digitalen Karte markieren und die Information damit Mitarbeitern oder anderen Förstern zur Verfügung stellen. Dazu lässt der 32-Jährige die Drohne über die Wälder fliegen; er sieht die Kamerabilder sofort. Wird ein braun gefärbter kranker Baum ausgemacht, setzt der Forstunternehmer auf der Karte auf seinem Handy eine Markierung mit der Aufschrift „Käferbefall“. Weitere Markierungsmöglichkeiten lauten beispielsweise „Wassermangel/Hitzeschaden“ und „Totholz“.
„Mir ging es auf den Keks, dass ich früher alles auf Papier machen musste“, erzählt Widiner. So reifte die Idee, eine App dafür zu entwickeln. Sie ist seit September 2019 auf dem Markt. Was Widener jetzt in wenigen Minuten erledigt, habe früher wesentlich länger gedauert. Per GPS-Funktion sehen andere Nutzer den Standort der markierten Bäume. In Echtzeit werden die markierten Punkte mit allen Geräten des Forstunternehmens synchronisiert.
In vielen Forstbetrieben wird die Aufnahme eines Waldes nach Auskunft von Widiner manuell durchgeführt. Mitarbeiter streifen dafür zu Fuß durch den Wald und markieren Bäume, die abgeholzt werden müssen. Die Markierung erfolgt zum Teil auf Papier-Karten und mittels Spraydosen. Es kommt dann nicht selten dazu, dass Bäume im Nachhinein vergessen oder übersehen werden - in Zeiten der Borkenkäferplage ein sehr großes Problem.