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Abschnitt bei Heilbronn wird erneut geprüft

Nach Kretschmann-Unfall: Land plant Tempolimit bei Nässe auf A81

Nach dem Unfall mit dem Dienstwagen des Ministerpräsidenten will Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) ein Tempolimit bei Nässe auf dem Streckenabschnitt der A81 nördlich von Heilbronn anordnen. Denn bereits zuvor hatte es dort Unfälle gegeben.

Das Fahrzeug von Ministerpräsident Kretschmann (l-r), ein Begleitfahrzeug sowie ein anderer am Unfall beteiligter Pkw stehen nach dem Unfall am Straßenrand.
Der Dienstwagen von Kretschmann nach dem Unfall auf der A81 nördlich von Heilbronn. Foto: Franziska Hessenauer/Einsatz-Report24/dpa

„Zusätzlich nehmen wir diese Unfälle zum Anlass, den gesamten Abschnitt der A81 unter Verkehrssicherheitsaspekten erneut unter die Lupe zu nehmen“, zitierten die „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag) Hermann. Wie hoch das Tempolimit ausfallen wird, ist nach Angaben seines Sprechers vom Freitag noch unklar.

Am Montagabend war der Dienstwagen von Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) auf der nassen Autobahn bei Möckmühl nördlich von Heilbronn ins Schleudern geraten, gegen eine Leitplanke geprallt und auf dem Seitenstreifen zum Stehen gekommen.

Einjähriges Mädchen bei Unfall schwer verletzt

Minuten später krachte ein Auto in ein stehendes Begleitfahrzeug aus der Kolonne Kretschmanns. Der Ministerpräsident, der nicht am Steuer saß, blieb unverletzt. Drei Menschen in dem nachfolgenden Wagen verletzten sich aber teils schwer.

Ein einjähriges Mädchen schwebte in Lebensgefahr. Ein 33-Jähriger wurde schwer, eine 29 Jahre alte Frau auf dem Beifahrersitz leicht verletzt. Über den aktuellen Zustand der Verletzten gab die Polizei dem Bericht zufolge keine Auskunft.

Ermittlungen wegen Körperverletzung

Wegen der lebensgefährlichen Verletzungen des Kleinkinds hat die Staatsanwaltschaft Heilbronn Ermittlungen aufgenommen. Es bestehe Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung gegen einen 33-Jährigen, der den Unfall verursacht haben soll, sagte ein Behördensprecher am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des Südwestrundfunks.

Man ermittele von Amts wegen, nicht auf Grund einer Anzeige, sagt der Sprecher der Anklagebehörde. Bei der Betrachtung des Falls könnten auch die für den 33-Jährigen schlimmen Folgen und ein deswegen gerechtfertigter Verzicht auf Strafe eine Rolle spielen.

Überdies ermittele die Polizei gegen den Fahrer des Regierungschefs in einem Ordnungswidrigkeitsverfahren. Bei Verstoß gegen die Verkehrsordnung könne die Bußgeldstelle ein Bußgeld festsetzen.

Die Autobahn nördlich von Heilbronn wird derzeit auf vielen Abschnitten sukzessive erneuert. Die Fahrbahn im Bereich des Unfalls soll aber erst in den kommenden beiden Jahren komplett in Betonbauweise erneuert werden, wie die „Stuttgarter Nachrichten“ weiter berichten.

In dem Abschnitt südlich der Jagsttalbrücke seien die Werte der Fahrbahn in Bezug auf Griffigkeit, Spurrinnentiefe und fiktive Wassertiefe in Ordnung und unauffällig, hieß es im Verkehrsministerium. Die Werte können mit Blick auf Aquaplaning ausschlaggebend sein.

Sie waren zuletzt 2017 erfasst worden. Es habe kleinere Erneuerungen gegeben. Darüber hinausgehende größere Defizite seien aber nicht bekannt.

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