
Professoren und Dozenten der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen haben eine Solidaritäts-Aktion zugunsten der Nebenklägerin im Prozess gegen den wegen sexueller Nötigung angeklagten Inspekteur der Landespolizei gestartet. Eine Gruppe von acht Hochschul-Lehrerinnen und -Lehrern ruft unter anderem zu Spenden für die Polizeibeamtin auf, die dem ranghöchsten Polizisten vorwirft, sie unter Ausübung seiner Vorgesetztenstellung genötigt zu haben.
Die Berichterstattungen um die Vorwürfe „lassen viele von uns betroffen und fassungslos zurück“, heißt es in einer Mail, die an Studenten, Kollegen und andere Angehörige der Hochschule gerichtet ist. Erstunterzeichner ist der Dekan der sozialwissenschaftlichen Fakultät.
Signal an Kollegin
Unter Verweis auf das Gerichtsverfahren am Landgericht Stuttgart heißt es: „Die psychischen Belastungen, die die Kollegin u.a. durch Anfeindungen und Vorwürfe von innen und außen dabei erleidet, lassen sich nur erahnen. Dabei wäre ihr Respekt zu zollen, dafür, dass Sie den Mut hatte, das Erlebte öffentlich zu machen und diesen Weg stellvertretend für andere Betroffene zu gehen!“
Mit der Initiative wolle man „der Kollegin signalisieren, dass sie nicht alleine ist“, aber auch Spenden sammeln, „da die betroffene Kollegin als Nebenklägerin Kosten im fünfstelligen Bereich zu tragen haben wird, die ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten überfordern“.