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Solidarität bekundet

Nach Nötigungsvorwürfen gegen Polizei-Inspekteur: Professoren sammeln für Nebenklägerin

Die Vorwürfe wegen sexueller Nötigung gegen den ranghöchsten Polizisten im Land wühlen die Polizei auf. An der Polizeihochschule schlagen sich Dozenten auf die Seite des mutmaßlichen Opfers.

Der Angeklagte in einem Prozess um sexuelle Nötigung kommt in den Gerichtssaal.
Der inzwischen vom Dienst freigestellte Inspekteur der Polizei soll im November 2021 in Stuttgart eine Polizeibeamtin sexuell belästigt haben. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen sexueller Nötigung erhoben. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Professoren und Dozenten der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen haben eine Solidaritäts-Aktion zugunsten der Nebenklägerin im Prozess gegen den wegen sexueller Nötigung angeklagten Inspekteur der Landespolizei gestartet. Eine Gruppe von acht Hochschul-Lehrerinnen und -Lehrern ruft unter anderem zu Spenden für die Polizeibeamtin auf, die dem ranghöchsten Polizisten vorwirft, sie unter Ausübung seiner Vorgesetztenstellung genötigt zu haben.

Die Berichterstattungen um die Vorwürfe „lassen viele von uns betroffen und fassungslos zurück“, heißt es in einer Mail, die an Studenten, Kollegen und andere Angehörige der Hochschule gerichtet ist. Erstunterzeichner ist der Dekan der sozialwissenschaftlichen Fakultät.

Signal an Kollegin

Unter Verweis auf das Gerichtsverfahren am Landgericht Stuttgart heißt es: „Die psychischen Belastungen, die die Kollegin u.a. durch Anfeindungen und Vorwürfe von innen und außen dabei erleidet, lassen sich nur erahnen. Dabei wäre ihr Respekt zu zollen, dafür, dass Sie den Mut hatte, das Erlebte öffentlich zu machen und diesen Weg stellvertretend für andere Betroffene zu gehen!“

Mit der Initiative wolle man „der Kollegin signalisieren, dass sie nicht alleine ist“, aber auch Spenden sammeln, „da die betroffene Kollegin als Nebenklägerin Kosten im fünfstelligen Bereich zu tragen haben wird, die ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten überfordern“.

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