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Fahrräder müssen draußen bleiben

Nicht alle kommen mit: 9-Euro-Ticket sorgt für volle Residenzbahn zwischen Karlsruhe und Stuttgart

Ferien, Feiertag, 9-Euro-Ticket – wie wirkt das zusammen? Eine Fahrt mit der Residenzbahn zwischen Karlsruhe und Stuttgart: Bei der Hinfahrt voll, aber nicht überfüllt. Auf der Rückfahrt muss man nicht dabei gewesen sein.

Viele Menschen wollen in einen Zug einsteigen.
Das 9-Euro-Ticket sorgt für volle eine Residenzbahn zwischen Karlsruhe und Stuttgart: Am Gleis trifft man auf eine Wand aus Menschen. Foto: Matthias Kuld

Zehn Minuten vor Abfahrt des IRE-Zuges nach Stuttgart am Karlsruher Hauptbahnhof zu sein, erweist sich zu Zeiten des 9-Euro-Tickets als guter Plan. Es gibt noch eine kleine Anzahl Sitzplätze.

Als der Zug am frühen Mittwochabend pünktlich in die Landeshauptstadt startet, ist er voll. Nicht überfüllt. Sitzplätze gibt es keine mehr. Stehplätze noch wenige.

An den Haltestellen Durlach, Pforzheim, Mühlacker und Vaihingen steigen in etwa so viele Fahrgäste aus wie einsteigen.

Am Gleis in Stuttgart trifft man auf eine Wand aus Fahrgästen

Trotz der Probleme wegen eines verspäteten, vorausfahrenden Zuges kommt der IRE einigermaßen pünktlich am Stuttgarter Hauptbahnhof an. Schon bei der Einfahrt aufs Gleis wird deutlich: Der Zug wird auf dem Rückweg voll sein, übervoll – und nicht wenige werden gar nicht mitkommen.

Am Gleis nämlich hat sich eine Wand von Fahrgästen aufgebaut. Es sind vor allem viele junge Leute, mit Rücksack und einige auch mit Fahrrad, die nach Karlsruhe wollen. Immerhin: Beim Aussteigen öffnet sich die Wand wie seinerzeit das Rote Meer, als Moses die Fluten teilte und die Juden auf ihrer Flucht vor den Ägyptern hindurchführte.

Mitarbeiter steuern den Zustrom der Wartenden in den Zug

Für den Ansturm auf die Verbindung am frühen Abend zurück nach Karlsruhe sind die Bahnleute in Stuttgart gewappnet. An jeder Tür steht ein Mitarbeiter, teils mit gelben Westen der Sicherheit, teils in der klassischen Bahn-Uniform. Sie steuern den Zustrom der Wartenden in den Zug – und wenn der von ihnen betreute Abschnitt zu ist, wird die Tür geschlossen.

Nichts geht mehr. Nicht nur die Kunden mit Fahrrädern bleiben draußen und warten auf den nächsten Zug. 18.33 Uhr ist fahrplanmäßige Abfahrt, 18.41 Uhr startet der IRE zurück nach Karlsruhe. Der Blick durch die Scheiben zeigt: Sitzplätze gibt es keine, auch Stehplätze sind aus.

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