Ein klarer Punktsieg für Titelverteidiger Eckart Würzner: Bei der Oberbürgermeisterwahl in Heidelberg geht der Amtsinhaber als Favorit aus dem ersten Wahlgang hervor. Der 61-Jährige errang 45,89 Prozent der Stimmen.
Seiner prominenten Herausforderin Theresia Bauer (Grüne) sprachen nur 28,61 Prozent der Wähler ihr Vertrauen aus. Das löst in Heidelberg Erstaunen und Jubel aus. Viele Beobachter hatten mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen oder gar mit einem Vorsprung der grünen Ex-Wissenschaftsministerin gerechnet.
Selbst in Grünen-Hochburgen wie die Bahnstadt votierten mehr Wähler für den parteilosen Amtsinhaber als für die Grünen-Landtagsabgeordnete, die bei der Landtagswahl alle Mitbewerber weit überflügelt hatte.
Wer Oberbürgermeister wird oder bleibt, entscheidet sich am 27. November
Entschieden ist allerdings noch nicht, ob Würzner eine dritte Amtszeit antreten kann – es kommt nun auf den zweiten Wahlgang am 27. November an. Würzner hätte mehr als 50 Prozent der gültigen Stimmen erhalten müssen, um sich im ersten Amtslauf seine Wiederwahl und damit auch seine dritte Amtszeit zu sichern.
Die anderen sieben Bewerber landeten weit abgeschlagen. Das drittbeste Ergebnis erzielte SPD-Gemeinderat Sören Michelsburg mit 13,54 Prozent der Stimmen.
Spannend ist nun die Frage, welche Mitbewerber zurückziehen und wer ihre Anhängerschaft im zweiten Wahlgang erbt. Das grün-rote Lager wollte sich nach der ersten Runde über das weitere Vorgehen verständigen.
Wahlbeteiligung in Heidelberg liegt bei 51,33 Prozent
Die Wahlbeteiligung lag bei 51,33 Prozent – das ist deutlich mehr als vor acht Jahren. Bei Würzners Wiederwahl 2014 war die Wahlbeteiligung auf ein historisches Tief von 21,8 Prozent gesunken. Damals hatten Grüne und SPD auf einen eigenen Kandidaten verzichtet, es gab mit Alexander Kloos nur einen einzigen, wenig aussichtsreichen Gegenkandidaten.
Bei Würzners erstem Wahlsieg gingen noch 45,2 Prozent der wahlberechtigten Heidelberger zur Wahl. Würzner ist seit 16 Jahren Oberbürgermeister in der weltbekannten Universitätsstadt.