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Urteil am Freitag erwartet

Prozess um Gruppenvergewaltigung in Freiburg: Angeklagter gilt als schuldfähig

Der 24 Jahre alter Angeklagte einer Gruppenvergewaltigung in Freiburg gilt nach einem psychiatrischen Gutachten als Schuldfähig. Trotz Drogeneinfluss sei die Steuerungsfähigkeit des Mannes nicht erheblich eingeschränkt gewesen.

Die Statue der Justitia steht mit einer Waage und einem Schwert auf einem Platz.
Die Statue der Justitia steht mit einer Waage und einem Schwert auf einem Platz. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild

Im Prozess um eine mögliche Gruppenvergewaltigung in Freiburg hält ein Gutachter einen der drei Angeklagten für schuldfähig. Der heute 24 Jahre alte Mann habe zur mutmaßlichen Tatzeit im Jahr 2017 nicht so schwer unter Drogeneinfluss gestanden, dass seine Steuerungsfähigkeit erheblich vermindert gewesen wäre, sagte der forensische Psychiater Peter Winckler am Donnerstag vor dem Freiburger Landgericht (Az. 6 KLs 181 Js 1138/19). Auch liege keine krankheitswertige, schwere Persönlichkeitsstörung vor.

In dem Prozess sind drei Männer zwischen 24 und 25 Jahren angeklagt - zwei von ihnen sind bereits wegen einer Serienvergewaltigung verurteilt worden: Im Oktober 2018 waren sie nach Überzeugung des Gerichts an der Vergewaltigung einer damals 18-Jährigen vor einer Freiburger Disco beteiligt.

In der Anklage der Staatsanwaltschaft im noch laufenden Verfahren hieß es, die drei Männer und das damals 20 Jahre alte Opfer hätten sich in der Tatnacht im September 2017 gemeinsam in einem Zimmer in der Freiburger Wohnung eines der Beschuldigten aufgehalten. Man habe Drogen konsumiert. Als die Frau das Zimmer verlassen wollte, wurde sie laut Anklage daran gehindert, mit einem Messer bedroht und am Finger verletzt. Anschließend vergewaltigten die drei Männer die Frau demnach. In dem Prozess entstanden jedoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Opfers. Am Donnerstag sollte unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein Großteil der Plädoyers gehalten werden. Ein Urteil sollte am Freitag fallen.

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