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Belastungen in der Pandemie

Psychische Krankheiten in Gesundheitsbranche am häufigsten

Mit Daten von mehr als 280.000 Versicherten hat die Krankenkasse DAK die Verbreitung von psychischen Erkrankungen untersucht. Ihr Fazit: Vor allem in einer Branche sind die Beschäftigten am Limit.

Eine Frau legt ihren Kopf in die Hände.
Häufigster Grund für Fehltage waren nach den Daten der DAK Depressionen. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Die meisten Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen gibt es in Baden-Württemberg weiter bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen – zumindest unter den DAK-Versicherten. Für ihren aktuellen „Psychreport“ hat die Krankenkasse Daten von mehr als 280.000 ihrer Mitglieder im Südwesten auswerten lassen.

Demnach kamen auf je 100 Beschäftigte im Gesundheitswesen im vergangenen Jahr rund 295 Fehltage wegen Depressionen und ähnlicher Erkrankungen – so viele wie in keiner anderen Branche und deutlich mehr als im Durchschnitt. Der lag bei 201 Tagen je 100 Versicherte und ist damit gegen den Bundestrend leicht gesunken. Jeder Krankheitsfall für sich dauerte im Schnitt 36 Tage, zweieinhalb mehr als 2019.

„Die aktuelle Analyse zeigt, wie gerade im Gesundheitswesen Menschen mit psychischen Problemen besonders unter den Belastungen und Einschränkungen der Pandemie leiden“, sagte der Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg, Siegfried Euerle.

Schon vor Corona die meisten Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen

„Es ist offensichtlich, dass das Gesundheitswesen bis an die Grenzen belastet ist.“ Dort hatte es aber auch schon vor Corona die meisten Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen gegeben. Am zweithäufigsten betroffen waren - ebenfalls erneut - die DAK-Versicherten in der öffentlichen Verwaltung.

Erhebliche Unterschiede gab es zwischen Männern und Frauen. Während je 100 weibliche Versicherte im Schnitt auf 244 Fehltage kamen, waren es bei den Männern nur 165. Häufigster Grund für Fehltage waren Depressionen. Spürbar an Bedeutung gewonnen hätten unter Pandemie-Bedingungen sogenannte Anpassungsstörungen. So werden Reaktionen auf ein belastendes Ereignis genannt, zum Beispiel auf einen Todesfall. Bei der DAK sind im Südwesten rund 650.000 Menschen versichert.

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