Im ersten Corona-Jahr waren die Menschen in Baden-Württemberg mit dem eigenen Leben – vor allem mit der familiären Situation – zufriedener als Bürger in anderen Bundesländern. Dabei ist der Südwesten nur ein wahrgenommenes Mittelmaß, was die Versorgung insgesamt angeht.
Und die Menschen im Land sind im Vergleich weniger zufrieden mit ihrer finanziellen Lage. Das sind einige der wichtigsten Befunde des aktuellen Gesundheitsmonitors im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH).
Das Marktforschungsinstitut Nielsen befragt jährlich repräsentativ 2.000 Personen zur Versorgungssituation in Deutschland, zuletzt im November 2020. Die neue Studie zeigt, dass Deutsche in der Pandemie ihr eigenes Gesundheitssystem wieder mehr schätzen: Im vergangenen Jahr vergaben ihm 75 Prozent der Bevölkerung gute Noten (2019: 71 Prozent). In Baden-Württemberg beurteilen die Menschen die Gesundheitsversorgung vor Ort relativ positiv (82 Prozent). Das ist schlechter als in Bayern (87), aber besser als Brandenburg (76).
Zufriedenheit mit Hausärzten und Pflege gesunken
Weniger zufrieden waren die Landesbewohner mit ihren Hausärzten (78 Prozent nach 85 Prozent im Jahr 2019) sowie mit der Situation in der Pflege – hier verschlechterte sich die Bewertung in einem Jahr um neun Prozentpunkte auf 70.
Mit jeweils 80 und 73 Prozent der Zufriedenheit lag Baden-Württemberg bei dem Vergleich der Versorgung durch Krankenhäuser und Fachärzte im mittleren Bereich des Länder-Rankings.
Dafür befindet sich der Südwesten hinter Hamburg auf Platz 2 (61 Prozent) bei der Zufriedenheit mit der eigenen beruflichen Situation. Genau so viele Menschen im Land bewerteten die eigene Gesundheit und ihre finanzielle Lage gut.