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Sie sprach auf dem Schulhof Türkisch

Schülervertreter kritisieren Strafarbeit für Neunjährige

Die Föderation der Vereine Türkischer Elternbeiräte in Baden kritisiert die Strafarbeit für eine Neunjährige. Sie hatte auf dem Schulhof Türkisch gesprochen. Die Föderation fordert, dass der Fall aufgeklärt wird.

Der Großteil der neu ausgebildeten Grundschullehrer ist weiblich. Foto: Marijan Murat/dpa
Symbolbild. Foto: Marijan Murat

Der Fall einer Grundschülerin, die eine Strafarbeit schreiben musste, sorgt weiter für Aufsehen. Die Neunjährige aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis wurde sanktioniert, nachdem sie im Schulhof mit einer Freundin Türkisch sprach.

Die Föderation der Vereine Türkischer Elternbeiräte in Baden kritisiert die Maßnahme. „Es kann nicht sein, dass Schüler eine Bestrafung bekommen, weil sie außerhalb des Unterrichts im Pausenhof sich untereinander in der türkischen Muttersprache unterhalten“, erklärt der Vorsitzende Kemal Ülker.

„Es handelt sich hierbei um sehr junge und schutzbedürftige Kinder in der Grundschule, die durch dieses grundgesetzwidrige Verhalten der Lehrkraft, der Bestrafung für etwas nicht Verbotenes, verängstigt und verunsichert wurden.“

„Damit so etwas nicht wieder vorkommt“

Die Föderation vertritt nach eigenen Angaben nahezu 15.000 Schüler und deren Eltern im Gebiet Baden.

Ülker fordert die Aufarbeitung des Falles, „damit so etwas nicht wieder vorkommt“. Kinder sollten nicht erniedrigt werden, weil sie eine Mutter- oder Fremdsprache auf dem Schulhof sprechen, betonte Ülker. Gleichwohl sollten auch die Kinder mit ausländischen Wurzeln die deutsche Sprache beherrschen.

Das Regierungspräsidium hat die Grundschule zu einer Stellungnahme aufgefordert. Am Mittwoch lag diese noch nicht vor, wie eine Sprecherin des Regierungspräsidiums auf Nachfrage bestätigt. „Aber der Fall hat für Wirbel gesorgt. Das wird nicht auf die lange Bank geschoben.”

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