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Corona und Schule

Schulklassen in Quarantäne: Suche nach Lösungen beginnt

Eigentlich sollten die Schulen jetzt offen bleiben, Corona zum Trotz. Aber jetzt müssen dennoch immer mehr Schüler zuhause bleiben - wegen der Quarantäne-Regeln.

Besondere Regeln: Auf genügend Abstand wird auch in den Klassenräumen geachtet.
Besondere Regeln: Auf genügend Abstand wird auch in den Klassenräumen geachtet. Foto: Jonas Güttler/dpa

Der Deutsche Lehrerverband warnt vor einem „Salami-Lockdown“ durch die Gesundheitsämter, der nun „scheibchenweise“ erfolge. Das sagte dessen Präsident Heinz-Peter Meidinger der „Bild“-Zeitung. Bundesweit seien derzeit laut Schätzungen des Verbandes 300.000 Schüler und 30.000 Lehrer in Quarantäne.

In Baden-Württemberg befinden sich aktuell 374 Klassen an 309 Schulen in Quarantäne. Das teilte das Kultusministerium am Mittwoch mit. Vier Schulen sind Corona-bedingt komplett geschlossen.

Genauere Zahlen für Baden gibt es nur teilweise. So sind in Pforzheim und im Enzkreis laut Landratsamt an drei Schulen je eine Klasse in Quarantäne. An 17 Schulen sind dort einzelne Schüler vom Covid-Verdacht betroffen. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind an über 50 Schulen Covid-19-Fälle bekannt, teilte das Landratsamt Karlsruhe mit. Aktuell befinden sich im Landkreis Karlsruhe etwa 500 Schüler und Lehrkräfte in häuslicher Quarantäne. Der Landkreis Rastatt konnte noch keine Zahlen nennen.

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, Doro Moritz, befürwortet die Maßnahmen: „Ich halte es für richtig, ganze Klassen in Quarantäne zu schicken.“ Sie kenne als Lehrerin den Schulalltag und stelle fest, dass die Abstände und die Maskenregelungen dort nicht konsequent umgesetzt werden könnten. „Unterricht mit Maske ist anstrengend, für Schüler und Lehrer“, sagt Moritz.

Die GEW Baden-Württemberg plädiere für das Modell des versetzten Unterrichts, bei dem wegen ausreichend Abstand auch keine Maske nötig sei, erklärt die Vorsitzende. Eine Hälfte der Schüler komme folglich Montag, Mittwoch und Freitag, die andere Hälfte der Schüler werden dienstags und donnerstags unterrichtet. Und das im Wochenwechsel. Für die Tage dazwischen gebe es Aufgaben. Es sei eine Entlastung für Schüler und Lehrkräfte. „Das ist einfach und umsetzbar“, sagt GEW-Vorsitzende Doro Moritz.

Müssen strengere Regelungen folgen? Laut einer Umfrage von YouGov spricht sich knapp die Hälfte der Deutschen für eine Maskenpflicht an Grundschulen aus: 48 Prozent der Befragten stimmten dafür, 37 Prozent stimmten dem nicht zu. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte sprach sich kürzlich für eine Maskenpflicht im Unterricht auch in Grundschulen aus.

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