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Mehr Infektionen durch Urlauber

Steigende Corona-Fallzahlen: Stadt Heilbronn will Hilfe der Bundeswehr für Kontaktverfolgung

Die Zahl der Corona-Infektionen in Heilbronn steigt. Laut Stadt sei die Kontaktverfolgung deshalb ohne zusätzliches Personal nicht zu stemmen – und bittet um Unterstützung durch die Bundeswehr.

Soldaten des Fliegerhorst Laage unterstützten im Landratsamt Vorpommern-Rügen das Gesundheitsamt bei der Corona-Kontaktnachverfolgung. Die Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern sind zunehmend auf der Suche nach Personal zur Verfolgung von Infektionsketten.Trotz der Teil-Lockdowns werde an der konsequenten Rückverfolgung der Kontakte von Infizierten festgehalten.
Soldaten der Bundeswehr sollen in Heilbronn bei der Corona-Kontaktverfolgung helfen, das möchte die Stadt. Das Land hingegen will die Datenerhebung deutlich verringern. (Symbolbild) Foto: Stefan Sauer/dpa

In Heilbronn sollen erneut Bundeswehrsoldaten dabei helfen, Kontakte bei Corona-Fällen ausfindig zu machen. „Wir haben einen Hilfeleistungsantrag gestellt, weil die Fallzahlen immer weiter steigen“, sagte eine Sprecherin der Stadt am Donnerstag.

Ohne das zusätzliche Personal sei es nicht mehr möglich, die Kontaktverfolgung zu stemmen. Die von neuen Ansteckungen landesweit am stärksten betroffene Stadt hofft auf sechs Soldaten zur Unterstützung.

Problematisch sei unter anderem die hohe Zahl infizierter Urlauber. Zwischen dem 15. und 21. August seien knapp zwei von drei registrierte Neuansteckungen auf Reiserückkehrer zurückzuführen gewesen. „Und der Trend ist weiter steigend“, sagte die Sprecherin. Zuvor hatte der SWR über die Soldaten berichtet.

Land erwägt Abkehr von massenhafter Corona-Kontaktverfolgung

Das Land hatte dagegen zuletzt einen anderen Kurs angekündigt. Demnach soll wegen der gestiegenen Zahl der Geimpften und Genesenen auf die massenhafte Kontaktverfolgung bei Corona-Fällen verzichtet werden. Die Gesundheitsämter sollten nicht mehr bei jeder Corona-Erkrankung die Kontakte - etwa in Kinos oder Gaststätten - nachverfolgen müssen.

Der Strategiewechsel geschehe auch vor dem Hintergrund, dass die Sieben-Tage-Inzidenz bald in einen Bereich komme, in dem die Kontaktnachverfolgung für jede Einzelperson mit den vorhandenen personellen Ressourcen auch nicht mehr umsetzbar sei.

In über der Hälfte der 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten lag die Inzidenz zuletzt über 50. Schon vor zehn Tagen hatte sich Baden-Württemberg von der Sieben-Tage-Inzidenz als Gradmesser für Einschränkungen verabschiedet. Sofern die Krankenhäuser noch genug Platz für Corona-Patienten haben, sind keine größeren Beschränkungen mehr geplant.

In Heilbronn lag die Zahl der Ansteckungen zuletzt bei 105,9 pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Es ist die mit Abstand höchste Inzidenz unter den Stadt- und Landkreisen.

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