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Vier Fragen an Barbara Meyer-Böhringer

Stellvertretende Karlsruher Kreisjägermeisterin: „Frauen jagen anders als Männer“

Immer mehr Frauen machen einen Jagdschein. Barbara Meyer-Böhringer hat ihren schon seit 1996 und ist als stellvertretende Bezirksjägermeisterin für den Regierungsbezirk Karlsruhe zuständig. Sie findet die Entwicklungen in der Männerdomäne sehr erfreulich.

Frau mit Hut und Hund.
Barbara Meyer-Böhringer ist stellvertrende Bezirksjägermeisterin Karlsruhe: Seit sie denken kann, gehört die Jagd zu ihrem Leben. Foto: Barbara Meyer-Böhringer

Ihr Leben ist von der Jagd bestimmt: Barbara Meyer-Böhringer ist in einer Jagd-Familie aufgewachsen und hat seit 1996 selbst einen Jagdschein. „Seit ich denken kann, gehört die Jagd zu meinem Leben“, sagt die 61-jährige stellvertrende Bezirksjägermeisterin des Regierungsbezirks Karlsruhe. Im Interview spricht Meyer-Böhringer über Frauen in der Jagd und einen Imagewandel.

Gibt es immer mehr Frauen in der Jagd? Und wenn ja, warum?
Meyer-Böhringer

Man merkt erfreulicherweise, dass der Frauenanteil in den Jagdschulen deutlich zunimmt. Zum einen haben viele dieser Frauen einen jagdlichen Familien-Hintergrund. Zum anderen wächst das Interesse an der Natur und am hochwertigen Lebensmittel Wildfleisch. Ich weiß, was ich da verbrauche - man merkt auch bei Männern, dass das Augenmerk auf diesem Aspekt größer wird.

Welche Erfahrungen haben Sie als Frau in der Männerdomäne Jagd gemacht?
Meyer-Böhringer

Ich habe nie negative Erfahrungen gemacht. Viele erzählen, dass sie am Anfang kritisch beäugt wurden. Ich war aber von klein auf überall bei der Jagd dabei und immer involviert. Weder dort, noch später in der Jagdschein-Ausbildung habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Möglicherweise tun sich Frauen ohne diesen jagdlichen Background aber schwerer, Anschluss zu finden.

Jagen Frauen anders als Männer?
Meyer-Böhringer

Ganz sicher jagen Frauen anders, mit viel mehr Bedacht, davon bin ich überzeugt. Eine Frau vergewissert sich mehr und ist überlegter in dem, was sie tut. Auch in dem, was man jagt. Ich als Mutter zum Beispiel, schaue vieles anders an - auch mit dem Alter verändert sich das.

Verändert sich das Image der Jagd?
Barbara Meyer-Böhringer

Ja natürlich. Ich glaube, ganz vielen wird der Naturschutzgedanke hinter der Jagd immer bewusster. Vielen wird deutlich, welche Aufgaben und Verantwortungsbereiche ein Jäger hat. In meinen Augen ist die Jagd kein Hobby, sondern Leidenschaft. Aber gleichzeitig auch Verantwortung für Natur und Kreatur, für Flora und Fauna - eben nicht nur für das, was man schießt.

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