Die Corona-Pandemie hat für Rückschläge gesorgt, doch die Südwest-Industrie holt auf - das ist die positive Einschätzung der Experten beim Statistischen Landesamt. Zwar lägen die Aufträge, die Produktion und die Umsätze im Juni noch deutlich unter dem Wert von Juni 2019, aber die Aufholjagd setze sich fort, teilte die Behörde am Montag in Stuttgart mit.
Die konjunkturell vorlaufende Auftragslage hat sich damit wieder deutlich dem Vorjahresniveau angenähertStatistisches Landesamt
So lägen die Auftragseingänge im Juni 2020 nur um 3,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Die konjunkturell vorlaufende Auftragslage hat sich damit wieder deutlich dem Vorjahresniveau angenähert“, sagen die Statistiker. Im Vergleich zum Vormonat Mai seien die Aufträge um 21,1 Prozent gestiegen. Vor allem die Inlandsbestellungen hätten zugelegt.
Damit hat sich der bereits vor dem nationalen Shutdown eingeleitete moderate Beschäftigungsabbau nochmals leicht abgeschwächtStatistisches Landesamt
Das wirkt sich auch auf die Mitarbeiterzahlen aus: Die Industriebetriebe im Südwesten beschäftigten im Juni rund 1,17 Millionen Menschen und damit 34 000 weniger als im Juni des Vorjahres. Das entspricht einem Minus von 2,8 Prozent. Der Rückgang der Beschäftigtenzahlen von Mai bis Juni betrug jedoch nur 0,3 Prozent.
„Damit hat sich der bereits vor dem nationalen Shutdown eingeleitete moderate Beschäftigungsabbau nochmals leicht abgeschwächt“, hieß es beim Statistischen Landesamt. Im Vergleich zum Juni 2019 betrug das Minus bei den Beschäftigtenzahlen 1,8 Prozent und fiel damit entgegen vieler Befürchtungen eher gering aus.
Auch die Umsatzzahlen lassen hoffen: Im Juni 2020 erzielte die Südwestindustrie nach vorläufigen Angaben einen Umsatz von knapp 26 Milliarden Euro. Im Vergleich zum - allerdings ungewöhnlich schwachen - Juni des Vorjahres bedeute dies ein Umsatzminus von einer Milliarde oder 3,6 Prozent.