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Tierschutz auf Schlachthöfen

Tierrechtsaktivisten fordern Kontrollbehörde auf Landesebene

Die Aktivisten von Soko Tierschutz haben eine Kontrollbehörde auf Landesebene nach bayrischem Vorbild angefordert. Kontrollen sollen dadurch unabhängiger sein. Auslöser waren Ereignisse auf dem Schlachthof Biberach.

Peter Hauk, Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg, gibt ein Pressestatement.
Peter Hauk, Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg, plant einen neuen Maßnahmenkatalog zum Tierwohl. Foto: Bernd Weissbrod/dpa/Archivbild

Die Aktivisten von Soko Tierschutz haben eine Kontrollbehörde auf Landesebene gefordert. Zuvor hatten sie Missstände auf einem Schlachthof in Biberach öffentlich gemacht. Als Vorbild für eine solche Behörde solle die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) dienen, teilte ein Soko-Sprecher am Donnerstag mit.

Die Landratsämter sind aus Sicht der Tierschützer bei ihrer Aufsicht bislang nicht unabhängig genug. Durch die bayerische Behörde sei dort „massiver Druck auf die Branche“ entstanden. Der bayerische Weg bei der Kontrolle von Großbetrieben sei deshalb Vorbild für andere Bundesländer.

Ereignisse vom Schlachthof Biberach als Auslöser

Zu Beginn der Woche hatten die Tierrechtsaktivisten Videoaufnahmen aus dem Schlachthof Biberach veröffentlicht und an Medien gegeben. Sie zeigten, wie unter anderem die Tötung von Rindern durch fehlerhafte Bolzenschussgeräte für die Tiere qualvoll in die Länge gezogen wurde.

Das Kreisveterinäramt Biberach hatte die Vorwürfe bestätigt und mitgeteilt, es seien zudem Rinder zu sehen, die nicht ausreichend betäubt gewesen seien. Auch der nicht erlaubte Einsatz von Elektroviehtreibern durch Mitarbeiter sei festgehalten worden.

Hauk weist Kritik zurück

Der Betrieb wurde auf Anordnung von Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) am Mittwoch geschlossen. Der Minister sieht sich wegen der Verstöße Rücktrittsforderungen durch die SPD-Landtagsfraktion sowie Kritik mehrerer Oppositionspolitiker ausgesetzt.

Hauk hat dies zurückgewiesen und einen Maßnahmenkatalog zum Tierwohl in der Nutztierhaltung angekündigt. In einem Landtagsausschuss wollte der Minister am Donnerstag Auskunft zu Missständen in Schlachtbetrieben geben.

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