Die abklingende Corona-Pandemie im Sommer hat den Schwarzwald-Tourismus zwar belebt, das Niveau des Vorkrisenjahrs 2019 ist allerdings noch ein gutes Stück weit weg. Aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg von Dienstag weisen für die Sommersaison 2021 einen Gästerückgang im Gebiet Nördlicher Schwarzwald gegenüber 2019 in Höhe von knapp 25 Prozent aus. Das Sommergeschäft der Touristiker geht üblicherweise von Mai bis Oktober.
Damit ist der Schwarzwald noch vergleichsweise gut bedient. In ganz Baden-Württemberg zählten die Übernachtungsbetriebe zwischen Mai und Oktober 9,2 Millionen Gästeankünfte, über 34 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr.
Nach dem Absturz 2020, ist der Tourismus jedoch wieder auf dem aufsteigenden Ast. Rund 2,8 Millionen Übernachtungen zählten die Betriebe im Nordschwarzwald während des Sommergeschäfts, 15,7 Prozent mehr als 2020. Die Zahlen der Region – zu ihr zählen die Gebiete rund um Baden-Baden, Karlsruhe, Pforzheim und Freudenstadt – legten sogar stärker zu als im Mittleren (plus 15 Prozent) und Südlichen Schwarzwald (plus 10,3 Prozent).
Hauptsächlich Gäste aus Deutschland
Diese jüngste positive Entwicklung sei hauptsächlich von Gästen aus dem Inland getragen worden, teilten die Statistiker mit. Sie hätten im August und im September 2021 sogar mehr Sommer-Übernachtungen im Südwesten gebucht als im Vergleichszeitraum vor der Pandemie (August: plus 9,4 Prozent, September: plus 0,5 Prozent). „Der Zustrom aus dem Ausland dagegen blieb auch in der Sommersaison 2021 (...) weit gegenüber dem Vorkrisengeschehen zurück.
Bereits das Frühjahr brachte für die Hotels, Pensionen und Campingplätze in Mittelbaden die Wende. Im Landkreis Rastatt gab es zwischen April und September im Vergleich zu 2020 in jedem Monat ausschließlich Zuwachs bei den Beherbergungszahlen. Die stärksten Monate waren Juli, August und September mit 171.240 Übernachtungen, ein Plus von mehr als 26 Prozent.
Im Stadtkreis Baden-Baden wurden im selben Zeitraum 229.521 Übernachtungen gezählt, rund 9,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Das geringere Wachstum erklärt sich aus der Tatsache heraus, dass das für die Kurstadt wichtige Kongress- und Veranstaltungsgeschäft noch nicht so gut angelaufen ist wie die Beherbergung von privaten Übernachtungsgästen.
Im Landkreis Karlsruhe gab es genauso wie im Stadtkreis bereits im März eine leichte Belebung des Tourismus. Zwischen Juli und September wurden im Landkreis 252.939 Übernachtungen registriert, 16,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Im Stadtkreis lag der Zuwachs bei 16,4 Prozent (207.335 Übernachtungen). In der Stadt Pforzheim wurden zwischen Juli und September 50.182 Übernachtungen gezählt (plus 21,3 Prozent gegenüber 2020).