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1. Pamina Triathlon

Triathlon-Premiere im Grenzgebiet sorgt für kleine Irritationen

Schwitzen für die Völkerverständigung: Im elsässischen Lauterburg fand am Sonntag der erste grenzüberschreitende Triathlon von Frankreich nach Deutschland statt.

Triathlon
Sport verbindet: Am Lauterbourger Badesee „Lac de mouettes“ stürzen sich deutsche und französische Athleten gemeinsam ins kühle Nass. Foto: Hannes Blank

In Lauterburg gab es am Sonntag eine besondere sportliche Premiere: Mit dem „1. Pamina Triathlon“ fand der erste grenzüberschreitende Triathlon von Frankreich nach Deutschland statt.

Nach dem Schwimmen im Badesee auf der französischen Seite drehten die Ausdauer-Dreikämpfer mit dem Rad eine Runde über die Südpfalz, ehe sie abschließend wieder auf französischen Boden die dritte Disziplin, das Laufen, bestritten.

„Die Radstrecke fand ich nicht so optimal“, berichtete der beste Deutsche, Henrik Hamm vom Mannheimer Soprema-Team. Er war nach 750 Meter Schwimmen und 20 Kilometer Radfahren als Erster von seiner Rennmaschine gestiegen, wurde jedoch beim Fünf-Kilometer Lauf von drei französischen Konkurrenten überholt.

„Aber ich bin froh, dass es die Veranstaltung gibt, Startschwierigkeiten sind beim ersten Mal doch normal“, fügte der 24-jährige Athlet hinzu.

Manches ist im Nachbarland anders geregelt

Tatsächlich konnte der Triathlon bei einigen Teilnehmern für kleine Irritationen sorgen. Manches wird nämlich im Nachbarland einfach anders geregelt.

Während auf der französischen Seite die Radstrecke nicht abgesperrt war, die Streckenposten jedoch in den Straßenverkehr eingreifen und Fahrzeuge zugunsten des Rennverlaufs stoppen dürfen, gehörten die deutschen Straßenanteile ausschließlich den Teilnehmern.

Die Außentemperatur von 16 und die Wassertemperatur von 17,5 Grad im Lauterburger Badesee „Lac de mouettes“ schreckten dabei keinen ab. Knapp 200 Triathletinnen und Triathleten nahmen teil, der längere der beiden Wettbewerben war sogar ausgebucht.

Der Karlsruher Triathlon-Verein „Die Lemminge“ hatte einen Stand im Zielbereich aufgebaut und die Südpfälzer verkauften Dampfnudeln. Ein Drittel der Teilnehmer des „1. Pamina Triathlon“ kam aus Deutschland.

Keine Gesundheitsbescheinigung mehr für Deutsche nötig

„Fifty-Fifty wäre ideal gewesen, aber es ist ein Anfang“, freut sich Victoria Hansen. Sie ist die Referentin für Sport im Büro des Eurodistrict Pamina, das die grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Elsasses, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg fördert.

Für das Büro war der Triathlon ein wichtiges Ereignis. Neben dem „Comité Departemental du Bas-Rhin de Triathlon“, dem elsässischen Triathlonverband, haben sich auch der rheinland-pfälzische und der baden-württembergische Verband beteiligt und stellten Helfer und Equipment.

Die beste Nachricht des Tages, neben der des Sieges von Joachim Philipps von Naveco Betschdorf und der erst 16-jährigen Louann Sublon, ist jedoch eine andere: Der Pamina Triathlon ist der erste Sportwettkampf in der Region, zu der deutsche Teilnehmer kein „Certificat Medical“ mitbringen mussten.

Die Bescheinigung vom Arzt, dass man für einen Wettkampf gesund ist, war jahrelang nur für die deutschen Teilnehmer lästige Pflicht, während ihre Sportkollegen mit französischem Pass nichts dergleichen vorweisen mussten. Das führte bei den französischen Volksläufen zu einem großen Teilnehmerverlust und förderte vor allem eines nicht: eine gute Nachbarschaft.

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