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Läden bleiben offen

Tübingen will Corona-Modellprojekt verlängern

Die Stadt Tübingen will ihren Modellversuch für mehr Öffnungen während der Corona-Pandemie verlängern. Es gibt allerdings ein Abbruchkriterium.

Eine Frau zeigt in Tübingen am Neckar ihr „Tagesticket“.
Wer in Tübingen wohnt oder arbeitet, soll dort weiterhin mit negativem Corona-Test einkaufen oder ins Museum gehen dürfen. Die Stadt will ihren Modellversuch für mehr Öffnungen verlängern. Im Falle, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt an drei Tagen in Folge über 125 steigt, soll das Projekt beendet werden. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Tübingen will den Modellversuch für mehr Öffnungen in Corona-Zeiten infolge zahlreicher Tests verlängern. Die Stadt schlägt ein klares Abbruchkriterium vor.

Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt drei Tage über 125 steigt, soll das Modell beendet werden und die Bundesnotbremse greifen, heißt es in einem von Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) unterzeichneten Antrag.

Dass die Zahl höher als die bundesweit gültige 100er-Marke liegt, wird mit den zahlreichen Tests in der Universitätsstadt begründet. Die „Ausleuchtung des Dunkelfelds“ entspreche einer Erhöhung der gemessenen Inzidenz um 25 Prozent.

Der Modellversuch wurde zuletzt bis zum 18. April verlängert. Entscheiden darüber muss die Landesregierung. Zuerst hatte der „Reutlinger General-Anzeiger“ (Mittwoch) über den Antrag berichtet.

Kritik am Tübinger Modellversuch wegen Ansturm von Tagesgästen

Tübingen hatte mit dem Corona-Modellprojekt „Öffnen mit Sicherheit“ bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Seit dem 16. März können sich Menschen in Tübingen an mehreren Stationen kostenlos testen lassen.

Mit den Bescheinigung der Ergebnisse, den Tagestickets, können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen. Die Stadt sah den Erfolg des Versuchs allerdings durch eine wachsende Zahl an Tagesgästen zunehmend gefährdet und Kritik wurde laut.

Auch im Fall einer Verlängerung soll die Ausgabe von Tagestickets auf Bewohner und Arbeitnehmer im Landkreis Tübingen beschränkt bleiben, heißt es in dem Antrag.

Stadt Tübingen zieht positives Zwischenfazit

In einem Zwischenbericht zieht die Stadt ein positives Zwischenfazit des Modellversuchs. „Die einzige wesentliche Lücke betrifft die Kontaktverfolgung, die rein manuell erfolgt.“

Das Infektionsgeschehen ist nach Angaben der Stadt unter Kontrolle. Vom 18. März bis zum 1. April seien die Infektionszahlen in Tübingen zwar stark angestiegen, die Inzidenz kurzzeitig über 100.

„Nach den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Begleitforschung gibt es aber keinen Hinweis, dass Infektionen, die durch Öffnungen im Rahmen des Modellversuchs entstanden sind, dafür die Ursache waren“, hieß es. Palmer betonte, dass seit Anfang April die Zahlen wieder sinken.

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