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Katholikentag

Ukrainer protestieren auf Friedenskundgebung in Stuttgart für mehr Waffen

Beim Katholikentag in Stuttgart haben am Freitag Ukrainer für mehr Waffenlieferungen demonstriert. Im Mittelpunkt ist eine geflüchtete Frau mit ihrer 14-jährigen Tochter aus Butscha gestanden.

Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Zentralen Friedenskundgebung halten Plakate hoch.
Knapp 200 Ukrainer waren bei der Demonstration am Freitag dabei. (Symbolbild) Foto: Marijan Murat/dpa

Am Rande der zentralen Friedenskundgebung des Katholikentags haben in Stuttgart rund 200 Menschen aus der Ukraine für Waffenlieferungen an das angegriffene Land demonstriert.

Mit einer überdimensionalen blau-gelben Ukraineflagge und zum Teil in blutgetränkt wirkenden T-Shirts forderten die Frauen und Kinder am Freitag lautstark militärische Hilfe und mehr Tempo in der deutschen Bürokratie.

Die Solidaritätskundgebung an welcher hunderte Menschen beteiligt waren, wurde unter dem Motto „Leben teilen heißt Trauer und Hoffnung teilen“ ausgeführt.

Mutter und Kind aus Butscha standen im Fokus

Im Mittelpunkt standen hierbei die emotionalen Schilderungen einer Frau, die mit ihrer Tochter aus dem Kiewer Vorort Butscha fliehen konnte. In dem Ort waren Anfang April nach dem Abzug der Russen Hunderte von Leichen gefunden worden. Die Berichte und Bilder der Gräueltaten hatten weltweit Entsetzen ausgelöst.

„Ich habe ein normales Leben geführt wie Millionen von anderen Menschen in unserem Land“, sagte Inna Wjzelewa. Nach dem russischen Überfall habe sie zunächst zwei Wochen in einem Keller in der von Russen besetzten Stadt ausgeharrt. „Dann haben meine Tochter und ich unser Schicksal in die Hand genommen und sind selbst gelaufen. Wir haben nur gehofft, dass uns auf der Flucht niemand in den Rücken schießt.“

„Denn mit Waffen hätte man die Toten von Butscha verhindern können.“
Inna Wjzelewa, Geflüchtete aus Butscha

Ihre 14 Jahre alte Tochter habe zwischen den Leichen laufen müssen, um aus ihrer Heimat zu fliehen. „Jetzt will ich, dass die ganze Welt hört und sieht, was dort geschieht“, sagte Wjzelewa.

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