Eltern müssen sich am Donnerstag, 12. Mai, in Baden-Württemberg auf Betreuungsprobleme für ihre Kinder einstellen. Die Gewerkschaft Verdi ruft zu einem landesweiten Aktionstag mit Warnstreiks im Sozial- und Erziehungsdienst auf.
Verdi-Landeschef Martin Gross sagte am Freitag in Stuttgart: „Wir werden nächste Woche ein klares Signal an die baden-württembergischen Arbeitgeber senden, dass die Kolleginnen und Kollegen einen Abschluss ohne spürbare Regelungen für Entlastung und deutliche Verbesserungen in der Eingruppierung nicht akzeptieren werden.“
Nächste Verhandlungsrunde steht an
In der zu Ende gehenden Woche nahmen laut Mitteilung über 5000 Beschäftigte an jeweils eintägigen Warnstreiks teil. Auch Karlsruher Erzieherinnen und Erzieher beteiligten sich schon an den Streiks. Und in Rastatt blieben im April drei Kitas zeitweise geschlossen.
Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst in ganz Deutschland. Diese wurden nach Angaben von Verdi Ende März ergebnislos vertagt. Am 16. und 17. Mai wollen beide Seiten in Potsdam weiterverhandeln.
Die Arbeitgeberseite hatte die Warnstreiks zuletzt regelmäßig als unverhältnismäßig kritisiert und erklärt, man sei in konstruktiven Verhandlungen. Verdi fordert für bundesweit rund 330.000 Beschäftigte bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und eine höhere Eingruppierung vieler Mitarbeiter. In Baden-Württemberg sind nach Angaben der Arbeitgeber rund 50.000 Menschen betroffen.