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Richter urteilen digital

Verhandlung per Videoschalte: Corona digitalisiert Justiz im Südwesten

Vom Nischendasein zum Mainstream: Immer mehr Gerichte in Baden-Württemberg verhandeln per Webcam. Dafür hat die Corona-Pandemie gesorgt. Die Digitalisierung soll nun beibehalten werden.

Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops.
Die Zukunft der deutschen Justiz soll laut Guido Wolf digital werden, auch wenn Präsenzverhandlungen nie ganz ersetzt werden können. (Symbolbild) Foto: Silas Stein/dpa/Symbolbild

Digitalisierung ist auch für die deutsche Justiz ein zentrales Thema. Mehr als 1.200 Richtern im Land stünde bereits Software für Videoverhandlungen zur Verfügung, teilte Justizminister Guido Wolf am Montag in Stuttgart mit. Bis vor einem Jahr hätten Videoverhandlungen noch ein Nischendasein geführt. Aber in der Pandemie habe man die Gunst der Stunde erkannt und die Voraussetzungen in kürzester Zeit ausgebaut.

Videoverhandlungen würden auch die Jahre nach Corona prägen, wenn sie auch nie Präsenzverhandlungen ganz ersetzen könnten, sagte Wolf. Besonders Schlichtungsgespräche an Arbeitsgerichten eigneten sich für Videoverhandlungen, sagte der Präsident des Arbeitsgerichts, Eberhard Natter. Bereits 50 Prozent der Güteverhandlungen am Arbeitsgericht Stuttgart würden etwa per Videoverhandlung durchgeführt.

Von 33 Richtern im Zivilbereich am Landgericht Mannheim hätten bereits 31 Richter per Video verhandelt, sagte Jens Gomm, Richter am Landgericht. Er sprach von 30 Verhandlungen pro Woche. „Die Anlagen sind eigentlich ständig im Einsatz“, so Gromm.

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