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Mobilität

Verkehrsminister Hermann: Ende des Verbrenners schon lange besiegelt

Verbrennerautos sollen aus Sicht der FDP mit synthetischen Kraftstoffen in die Zukunft rollen. Der baden-württembergische Verkehrsminister sieht das anders.

Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen), Verkehrsminister Baden-Württemberg, spricht.
Für Winfried Hermann haben Verbrennerautos keine Zukunft. Foto: Ilkay Karakurt/dpa

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hat die Erwartungen an synthetische Kraftstoffe mit Blick auf die Verkehrs- und Klimawende gedämpft. „Wer meint, er könne mit reFuels den Verbrenner retten, der irrt“, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Das Ende des Verbrenners sei schon lange besiegelt, so Hermann.

Mit dieser Haltung kritisiert Hermann indirekt auch die FDP, die sich immer wieder dafür stark macht, dass Verbrennermotoren mit alternativen Kraftstoffen CO2-neutral betrieben werden.

Herzschrittmacher für Oldtimer

Das Thema steht am Donnerstag neben den Haushaltsberatungen auch auf der Tagesordnung des Landtags. Bis 2030 soll jedes zweite Auto im Land klimaneutral angetrieben werden. Hermann räumte ein, dass man bei einer Bestandsflotte von mehr als sechs Millionen Fahrzeugen im Land zur Erreichung dieses Ziels auch E-Fuels brauchen werde.

Dabei handelt es sich um Treibstoffe für Benzin- oder Dieselmotoren, die durch ein chemisches Verfahren hergestellt werden. Mit sogenannten „reFuels“ (Renewable Energy Fuels) meint Hermann Kraftstoffe, die auf der Grundlage von erneuerbaren Energien hergestellt werden. Kritiker führen an, die Herstellung synthetischer Kraftstoffe brauche extrem viel Energie und sei deswegen teuer und ineffizient. Umweltschützer sehen E-Fuels daher nicht als sinnvolle Alternative zur Elektromobilität.

Die synthetischen Kraftstoffe sind laut Hermann deshalb auch kein Allheilmittel. Er sieht den Einsatz von reFuels vor allem im Luft-, Schiffs- und Schwerlastverkehr. Für Verbrennerautos gibt es aus seiner Sicht eine effizientere Alternative: die Elektromobilität. Synthetische Kraftstoffe würden im Autoverkehr letztlich „nur als Herzschrittmacher für alte Oldtimer“ benötigt.

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